Aktionstage Politische Bildung

Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) ist ein zentraler außerschulischer Lernort im Bereich der historisch-politischen Bildung. Neben Workshops im Museum für alle Schulstufen und -arten gibt es ein umfangreiches digitales Angebot: Von kostenlosen Unterrichtsmaterialien über interaktiv aufbereitete Web-Ausstellungen bis hin zu einem umfangreichen Lexikon österreichischer Zeitgeschichte bietet das Museum verlässliche und ansprechend aufbereitete Informationen, die vielfältig in Schule und Unterricht eingesetzt werden können.  

Für die Aktionstage Politische Bildung hat das Museum eine Auswahl seiner Angebote zusammengestellt: 

Für jeden Tag im Zeitraum der Aktionstage finden Sie hier Verweise auf digitale Ressourcen – aber auch zwei Veranstaltungen, die in diesem Zeitraum stattfinden und sich an Lehrpersonen richten. Und: am 27. April und 8. Mai 2025 ist der Eintritt in das hdgö frei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch – im Web oder im Museum! 

Web: hdgoe.at  

Kontakt: vermittlung@hdgoe.at  

23. April 

Im Jahr 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriege zum 80. Mal. Am 23. April 1945, mitten in der Phase des Kriegsendes, erschien „Neues Österreich” in Wien als erste österreichische Zeitung der Zweiten Republik. Diese und andere Geschichten des Umbruchsjahres 1945 nimmt das hdgö mit der Intervention Befreiung 1945 – Offenes Ende, brüchige Zukunft in den Blick: in zwei Ausstellungen im Museum am Heldenplatz und online. 

24. April 

Am 24. April 2025 lädt das hdgö in Kooperation mit dem OeAD-Programm ERINNERN:AT zu einer Veranstaltung für Lehrpersonen:  

80 Jahre Kriegsende und Befreiung. Vermittlungsangebote für Schulen

Fokusführung und Workshop für Lehrpersonen 

25. April 

Am 25. April lädt das hdgö zu einer einstündigen Online-Veranstaltung, bei der sowohl die digitalen Ressourcen und Angebote sowie die Vermittlungsprogramme im Museum vorgestellt werden:  

Das Museum als außerschulischer Lernort

Materialien und Angebote des Hauses der Geschichte Österreich

26. April 

Am 26. April 1952 wurde die Pummerin geweiht. Der Stephansdom und seine berühmte Glocke entwickelten sich ab 1945 vom Wiener Wahrzeichen zu einem gesamtstaatlichen Symbol – im Zuge des Wiederaufbaus des zu Kriegsendes durch Brand zerstörten Bauwerks. Die Web-Ausstellung Stephansdom und Pummerin. Aufstieg zweier Nationalikonen geht der Entstehung dieses neuen Österreich-Symbols nach. 

27. April 

Am 27. April 2025 ist im hdgö der Eintritt frei. Anlass ist der Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945, die die Gründung der Zweiten Republik markiert. Die von SPÖ, ÖVP und KPÖ gebildete Provisorische Staatsregierung beschloss an diesem Tag ihre erste Regierungserklärung, die „Proklamation der Vorstände der antifaschistischen Parteien Österreichs“. 

28. April 

Die als „Organ der demokratischen Einigung“ gegründete Zeitung Neues Österreich war die erste Tageszeitung, die noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs erschien. Am 28. April 1945 veröffentlichte sie einen Artikel, der feierlich verkündete, dass alliierte Streitkräfte keine privaten Radiogeräte beschlagnahmen würden. Dabei wurde die zentrale Rolle des Radios als Informationsquelle während des Krieges betont. Das hdgö widmet sich diesem Thema in der aktuellen Sonderausstellung Es funkt! Österreich zwischen Propaganda und Protest und zeigt unter anderem, wie das Radio auch als Instrument demokratischer Ermächtigung genutzt wurde. 

29. April 

Am 29. April 1945 zog die provisorische Staatsregierung in Wien in das Parlament ein. Mit Helene Postranecky (KPÖ) als Unterstaatssektretärin für Volksernährung gehörte zum ersten Mal in der Geschichte des republikanischen Österreichs eine Frau einer Bundesregierung an. Frauen kämpften zu diesem Zeitpunkt seit langer Zeit und in vielen Bereichen um Gleichberechtigung und Mitbestimmung. Auf der hdgö-Website finden Sie zahlreiche Artikel zum Thema Frauengeschichte.  

30. April 

Der 30. April ist europaweit der Tag der Arbeitslosen, der auf die Situation und Bedürfnisse von arbeitssuchenden Menschen aufmerksam machen soll. Ab 1929 herrschte als Folge der Weltwirtschaftskrise 1929 in Österreich Massenarbeitslosigkeit. Dies führte zu einer Radikalisierung der Politik, aber auch zu Resignation, wie die bedeutende, im Jahr 1933 veröffentlichte Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal” durch das Soziolog*innenteam rund um Paul Lazarsfeld und Marie Jahoda zeigen konnte. In dieser Zeit lebten immer mehr Menschen in Armut: Auf der hdgö-Website finden Sie eine Themensammlung dazu.

1. Mai 

Am 1. Mai 1934 trat in Österreich eine neue, autoritäre Verfassung trat in Kraft. Damit war der Weg in die Diktatur besiegelt: Das Parlament war ausgeschaltet, Demonstrationen waren verboten, die Presse unterlag der Zensur, die Todesstrafe war wieder eingeführt, mehrere politische Parteien waren verboten und der Verfassungsgerichtshof außer Gefecht gesetzt worden. Auf der Website des hdgö finden Sie dazu eine Themensammlung, sowie Unterrichtsmaterialien und die interaktive Landkarte „Europa der Diktaturen”, die die österreichische Entwicklung in einen europäischen Kontext setzt. 

2. Mai 

Mit dem 2. Mai 1955 starteten die abschließenden Verhandlungen rund um den Staatsvertrag im Rahmen der Wiener Botschafterkonferenz. Im Jahr 2025 jährt sich die Unterzeichnung des Staatsvertrages zum 70. Mal. Die Wiederherstellung der staatlichen Souveränität Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg war auch ein Radio-Ereignis. Die Rezeptionsgeschichte der berühmten Worte „Österreich ist frei!” von Leopold Figl ist Teil der aktuellen Sonderausstellung Es funkt! Österreich zwischen Propaganda und Protest und der dazugehörigen Web-Ausstellung.

3. Mai 

Am 3. Mai ist der Internationale Tag der Pressefreiheit. Die aktuell im hdgö gezeigte Sonderausstellung Es funkt! Österreich zwischen Propaganda und Protest widmet sich Fragen nach der Rolle von Medien, insbesondere des Radios, im Laufe der österreichischen Zeitgeschichte. Anhand aktueller und historischer Beispiele behandeln auch hdgö-Unterrichtsmaterialien die Themen Medienkompetenz und Meinungsmanipulation.  

4. Mai 

Die letzten Tage und Wochen des Zweiten Weltkriegs in Österreich waren von einer Gleichzeitigkeit von Befreiung, politischem Neuanfang und extremer Gewalt geprägt. Das hdgö widmet dieser entscheidenden Phase die Web-Ausstellung 41 Tage. Kriegsende 1945 – Verdichtung der Gewalt, die die letzten Wochen des NS-Terrors eindrucksvoll dokumentiert.  

5. Mai 

Am 5. Mai 1945 befreite die US Army das Konzentrationslager Mauthausen. Der Nationalrat erklärte 1997 daher den 5. Mai zum nationalen Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Unterrichtsmaterialien des hdgö thematisieren Ausschlüsse und Diskriminierungen, die dem nationalsozialistischen Massenmord vorausgingen. 

6. Mai 

Am 6. Mai 1979 fanden in Österreich Nationalratswahlen statt. Drei Parteien schafften daraufhin den Einzug ins Parlament. Das Spektrum an Parteien wuchs seither: 2013 waren sechs Parteien im Parlament vertreten, 2024 schafften fünf Parteien den Einzug. Eine historische Darstellung der Nationalratswahlen in Österreich zeigt die Wahlergebnisse inklusive der jeweiligen Wähler*innenströme seit 1919. 

7. Mai 

Am 7. Mai 1984 traten Politiker*innen aller größeren Parteien gemeinsam als Tiere verkleidet bei einer Pressekonferenz auf. Diese „Pressekonferenz der Tiere” richtete sich gegen ein Donau-Wasserkraftwerk nahe Hainburg. Weitere Protestaktionen und ein Volksbegehren führten schließlich zum Baustopp – Hainburg wurde zu einem Meilenstein österreichischer Umweltgeschichte. Im hdgö-Audio-Themenweg „Umweltgeschichte” finden Sie mehr zum Thema. 

8. Mai 

Am 8. Mai endete der Zweite Weltkrieg in Europa. In vielen europäischen Ländern wird der Tag als Gedenktag oder Feiertag begangen. In Österreich findet seit 2013 das „Fest der Freude am Heldenplatz” statt. Im hdgö ist an diesem Tag der Eintritt frei. Erinnerung ist immer in Bewegung: Auf der Website des hdgö können auch Sie Orte markieren, die aus Ihrer Sicht „Baustellen der NS-Erinnerungskultur“ sind.  

9. Mai 

Am 9. Mai wird der Europatag begangen, zur Erinnerung an die Begründung der Europäischen Union.  

Österreichs EU-Beitritt jährt sich im Jahr 2025 zum 30. Mal: Bei einer Volksabstimmung im Jahr 1994 stimmten 66,6 % für einen EU-Beitritt, der dann mit 1995 in Kraft trat. Im hdgö gibt es eine eigene Fokusführung zum Thema Österreich und Europa.