Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit dem Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches. In der Nacht vom 6. auf den 7. Mai hatte Generaloberst Alfred Jodl entsprechende Urkunden unterzeichnet. In den Wochen und Monaten zuvor hatte sich der Bodenkrieg bis tief in das Innerste des Deutschen Reiches ausgedehnt. Am 29. März stieß die Rote Armee bei Klostermarienberg erstmals auf österreichisches Gebiet vor, nach schweren Kämpfen war Wien am 13. April befreit. Das NS-Regime rief zum „Endkampf“ auf und setzte mit Hitlerjugend und Volkssturm das „letzte Aufgebot“ ein. So sollte ein bereits verlorener Krieg verlängert werden. Gleichzeitig aktivierten NS-Funktionäre eine Spirale der Gewalt. Sogenannte Endphaseverbrechen wie Lynchmorde, Todesmärsche oder Hinrichtungen durch Standgerichte sorgten dafür, dass in Österreich während der letzten Kriegstage mehr Menschen ums Leben kamen, als in allen Kriegsjahren zuvor.
Das Ende des Krieges vollzog sich schlussendlich nicht an einem Tag, sondern war ein Prozess, an dessen Ende der 8. Mai 1945 stand. In Wien feierten die Menschen bereits am 27. April die Ausrufung eines unabhängigen Österreichs, während im KZ Mauthausen noch gemordet wurde. Das Deutsche Reich versuchte nach dem Selbstmord Adolf Hitlers am 30. April eine Strategie der Teilkapitulationen gegenüber den Westalliierten. Entsprechende Abkommen traten in Italien am 2. Mai, in Nordwesteuropa am 5. Mai und in Süddeutschland am 6. Mai in Kraft. Jedoch wurde dieser Versuch rasch unterbrochen, da Stalin auf die Ergebnisse der Konferenz von Jalta pochen konnte, in der eine bedingungslose Gesamtkapitulation Deutschlands, auch gegenüber der Sowjetunion als Kriegsziel beschlossen worden war. Entsprechende Verhandlungen setzten am 6. Mai ein und kamen rasch zu einem Abschluss. Am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr galt der Zweite Weltkrieg in Europa als beendet – weshalb dieser Tag auch VE-Day (Victory in Europe Day) genannt wird.