1934: Abtragung des Republikdenkmals
Ende sozialdemokratischer Gedenkkultur
Das Denkmal wurde am 12. November 1928 als Erinnerungszeichen der Gemeinde Wien an die Errichtung der Republik enthüllt. Mit den Büsten von Viktor Adler, Jakob Reumann und Ferdinand Hanusch, gelegen am Ring des 12. November, war es für das christlich-konservative und deutschnationale Lager Ausdruck einer abzulehnenden politischen und sozialen Ordnung. Das austrofaschistische Regime, das 1933 schon das Begehen des Republikfeiertags untersagt hatte, ließ am 14. Februar 1934 das Republikdenkmal mit rotweißroten Überzügen samt Kruckenkreuzen verhüllen. In der Nacht von 19. auf 20. Februar 1934 wurden die drei Büsten entfernt.
An und über den Marmorquadern des Denkmals wurden vor der Abtragung zunächst Bilder von Engelbert Dollfuß, Ernst Rüdiger Starhemberg und Emil Fey sowie eine Staatsflagge und eine Fahne des Österreichischen Heimatschutzes angebracht. Der Bundeskommissär für Wien, Richard Schmitz, wollte damit ein „Trutzdenkmal der Sozialdemokratischen Partei“ beseitigen. Entgegen ersten Plänen wurde das Denkmal nicht für ein „vaterländisches Erinnerungsmal“ verwendet, sondern in der Stadionhalle gelagert. Am 12. November 1948 erfolgte die Wiedererrichtung des Republikdenkmals durch die Gemeinde Wien.