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1945: Todesmärsche

Zunahme extremer Gewalt zu Ende der NS-Herrschaft

Todesmärsche gehören zu den NS-Endphaseverbrechen und bezeichnen „Räumungsaktionen“ der SS-Wachmannschaften in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs. Dabei löste die SS ab 1944 frontnahe Konzentrationslager auf und zwang die Häftlinge zum Abmarsch in Richtung Reichsmitte oder sperrte sie zum Abtransport in Eisenbahnwagen ein. Zahlreiche KZ-Häftlinge überlebten die tage- und wochenlang dauernden Märsche bzw. Transporte nicht: Sie erfroren, verhungerten oder brachen geschwächt zusammen und wurden dann von den SS-Wachmannschaften erschossen. Einzelne Züge gerieten unter Beschuss durch alliierte Truppen, andere blieben unversorgt auf Ausweichstrecken liegen. In den letzten Kriegswochen wurden in Österreich zehntausende ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter*innen nach Mauthausen getrieben. Als Wachmannschaften fungierten Volkssturm und Gendarmerie, bisweilen auch HJ und Waffen-SS. Als zu langsam wahrgenommene Menschen und Flüchtlinge wurden erschossen. Darüber hinaus kam es zu mehreren Massakern an jüdische Ungar*innen.

Jahr
1945
Autor*innen