Todesmärsche gehören zu den NS-Endphaseverbrechen und bezeichnen „Räumungsaktionen“ der SS-Wachmannschaften in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs. Dabei löste die SS ab 1944 frontnahe <<Konzentrationslager>> auf und zwang die Häftlinge zum Abmarsch in Richtung Reichsmitte oder sperrte sie zum Abtransport in Eisenbahnwagen ein. Zahlreiche KZ-Häftlinge überlebten die tage- und wochenlang dauernden Märsche bzw. Transporte nicht: Sie erfroren, verhungerten oder brachen geschwächt zusammen und wurden dann von den SS-Wachmannschaften erschossen. Einzelne Züge gerieten unter Beschuss durch alliierte Truppen, andere blieben unversorgt auf Ausweichstrecken liegen. In den letzten Kriegswochen wurden in Österreich zehntausende ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter*innen nach Mauthausen getrieben. Als Wachmannschaften fungierten Volkssturm und Gendarmerie, bisweilen auch HJ und Waffen-SS. Nachzügler und Flüchtlinge wurden erschossen. Darüber hinaus kam es zu mehreren Massakern an ungarischen Jüdinnen und Juden.
Externe Ressourcen:
http://www.nachkriegsjustiz.at/ns_verbrechen/juden/rechnitz_eh.php