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Stefan Oláh, St.Margarethen, 2015
Stefan Olah

St. Margarethen, 29. März 1945 – Todesmarsch

Aus den Lagern nahe Sopron, aus Siegendorf und Schattendorf werden Tausende ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter/innen nach St. Margarethen (Burgenland) getrieben. Die steil abfallenden Wände des Römersteinbruchs erleichtern die Kontrolle über die Menschenmasse. Am 29. und 30. März 1945 werden Kranke und nicht mehr marschfähige Menschen selektiert und erschossen. Die SS rollt Felsbrocken von den Steinbruchkanten und richtet ein Blutbad unter den dort befindlichen 5.-6.000 Zwangsarbeiter/ inne/n an.

 

Seit Dezember 1944 wurden entlang der gesamten heutigen ungarisch-österreichischen Grenze etwa 40.000 ungarische Jüdinnen und Juden zur Zwangsarbeit beim Bau des „Südostwalls“ eingesetzt. Sie errichteten Verteidigungsstellungen und Panzergräben, die den sowjetischen Vormarsch stoppen sollten. Als die Rote Armee heranrückte, wurden sie in Richtung des Konzentrationslagers Mauthausen zwangsevakuiert. Am 29. März begannen die Todesmärsche der ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter/innen aus den Lagern in Ostösterreich. Entlang der verschiedenen Routen durch das Burgenland, Nieder- und Oberösterreich und die Steiermark fanden in Dutzenden Orten Massaker und Erschießungen statt.

 

Quelle: Katalog, „41 Tage. Kriegsende 1945 – Verdichtung der Gewalt“, AutorInnen: Dieter A. Binder, Georg Hoffmann, Monika Sommer, Heidemarie Uhl