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Foto: Bob van Dam/Wikimedia Commons 918-9215

1966: Udo Jürgens gewinnt den Song Contest

Erster Platz für „Merci, Chérie“

Am 5. März 1966 gewinnt Udo Jürgens den Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne in Luxembourg. Warum nur, warum? fragte Udo Jürgens 1964 und wurde Sechster, 1965 erreichte er mit Sag ihr, ich laß sie grüßen den vierten Platz. Der dritte Versuch wurde mit dem Sieg belohnt: Merci, Chérie bekam 1966 fast doppelt so viele Punkte wie der zweitplatzierte Beitrag. Am Ende des Abends überreichte Vorjahressiegerin France Gall die Siegesmedaille. Im Jahr darauf fand der Song Contest in der Wiener Hofburg statt. Dank seiner Auftritte beim Song Contest gelang Udo Jürgens der internationale Durchbruch mit erfolgreichen Chartplatzierungen und Tourneen durch viele Länder Europas.

Aber Jürgens war 1966 nicht der einzige wiederkehrende Interpret. Domenico Modugno schaffte es 1958 mit Nel blu dipinto di blu (besser bekannt als Volare) auf Platz 1 der US-amerikanischen Charts, gewann zwei Grammys, landete beim Song Contest aber nur auf Platz 3. Im Jahr darauf trat er mit Piove (Ciao, ciao bambina) an – ein Lied, das sich ebenfalls zum Klassiker entwickelte, mit dem er aber nur auf Platz 6 landete. 1966 belegte er mit Dio, come ti amo den letzten Platz.

Die norwegische Vertreterin Åse Kleveland war 1966 die erste Frau, die bei einem Song Contest Auftritt eine Hose trug und belegte mit Intet er nytt under solen Platz 3. 1986 kehrte auch sie noch einmal – nicht als Sängerin, sondern als Moderatorin – zum Song Contest zurück. Im selben Jahr wurde sie Vorsitzende des Rates für Gleichberechtigung der norwegischen Regierung. Zwischen 1990 und 1996 amtierte Kleveland als Kulturministerin im Kabinett von Gro Harlem Brundtland, der ersten Ministerpräsidentin Norwegens.

Udo Jürgens kehrte zwei Jahre nach seinem Sieg in einer anderen Rolle zum Song Contest zurück: Für den tschechoslowakischen Sänger Karel Gott komponierte er das Lied 1000 Fenster, mit dem dieser 1968 – im Jahr des „Prager Frühlings“ – für Österreich antrat.

Jahr
1966
Autor*innen