1938–1945: Österreichpatriotismus und Widerstand
Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus hatte verschiedene Facetten. Er war quantitativ am stärksten im kommunistischen Lager, das die höchsten Opferzahlen zu beklagen hatte. Er speiste sich aber auch aus bürgerlichen, ja legitimistischen Positionen, hatte religiöse oder sozialdemokratische Wurzeln und motivierte sich aus der Ablehnung der Nürnberger Rassengesetze oder der Euthanasie.
Österreichpatriotismus war anfangs von eher geringer Bedeutung. Nur die Kommunist*innen versuchten, im „Erfinden“ der österreichischen Nation ihre Basis zu erweitern, und die Legitimisten träumten von der untergegangenen Monarchie. Erst die Moskauer Deklaration machte den Weg frei für einen breiteren patriotischen Widerstand, da eine Wiedererrichtung Österreichs nun positives Kriegsziel war. Das Zeichen „O5“ für „Österreich“ ist symbolischer Ausdruck des Widerstandes, der sich auf den neuen Patriotismus stützte.