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Ganzkörperporträt einer Frau, die sich zwar zur Seite wendet aber lachend direkt in die Kamera blickt. Beide Zeigefinger deuten zeigend nach rechts. Sie hat dunkles, kurzes Haar und trägt einen kurzen Rock aus künstlichen Bananen über glitzernden Shorts. Ihr Schmuck besteht aus Perlen: an einen Fächer erinnernde Ohrringe, mehrere lange Ketten, Armreifen und Fußkettchen.
Foto: Lucien Walery/Wikimedia Commons

1928: Josephine Baker in Wien

Der Auftritt einer Tänzerin als Skandal

Josephine Baker, Tänzerin und Sängerin, 1906 in St. Louis, Missouri geboren, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach ersten Auftritten am Broadway in New York ging sie 1925 nach Paris, wo sie durch ihre Tanzauftritte in der „Revue Nègre“ (zur damaligen Zeit wird der heute rassistisch klingende Name nicht hinterfragt) am Théâtre des Champs-Élysées zum umjubelten Star wurde. Berühmt wurde ihr „Bananentanz“, bei dem sie ein Röckchen aus 16 Bananen trug. Für ihre unkonventionelle Art zu tanzen, gepaart mit sinnlicher Körperlichkeit und Auftritten mit nacktem Busen, erhielt Baker internationale Aufmerksamkeit. Sie war eine der bestverdienenden Entertainerin der Zeit und galt als Inbegriff der Flapper, einer emanzipierten Frau der 1920er Jahre.

Im Februar 1928 sollte Josephine Baker im Wiener Theater Ronacher auftreten, worüber sich verschiedene Kreise empörten. Es wurde öffentlich und sogar im Parlament diskutiert, ob man ihren Auftritt nicht verbieten sollte. Die Tageszeitungen sprachen vom „N...skandal“, Vertreter der katholischen Kirche organisierten Sondergottesdienste zur Buße gegen Bakers „schwere Verstöße gegen die Moral“, die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) Wiens protestierte gegen ihre „obszönen“ Auftritte und forderte ein Auftrittsverbot. Infolge des öffentlichen Drucks bekam das Ronacher keine Bewilligung für die Show. Während Management und Veranstalter eine Lösung suchten, fuhr Josephine Baker zur Erholung an den Semmering. Der Kompromiss war, dass Baker ab dem 1. März für sechs Wochen im Johann-Strauß-Theater (Favoritenstrasse 8, 1959/60 abgerissen) in der Revue „Schwarz auf Weiß“ anstatt in einer Solo-Show auftrat. Rassismus erfuhr Baker aber nicht nur in Wien, wohin sie noch zweimal zurückkehrte: 1932 für ein gefeiertes Gastspiel im Ronacher und 1958.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Baker für den französischen Widerstand (Résistance). Gegen Rassismus protestierte sie u.a. damit, dass sie 12 Kinder unterschiedlicher Herkunft und Religion adoptierte. Sie unterstützte die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und war 1963 beim „Marsch auf Washington“ neben Martin Luther King Jr. Hauptrednerin. Josephine Baker verstarb im April 1975 in Paris.

Jahr
1928
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