1998 wurden in New York mehrere Gemälde Egon Schieles aus der Sammlung Leopold beschlagnahmt, weil der Verdacht bestand, sie wären in der NS-Zeit ihren jüdischen EigentümerInnen entzogen worden. In Österreich entstand daraufhin eine Debatte über den Umgang mit so genannter NS-Raubkunst, 1998 wurde ein neues Kunstrückgabegesetz verabschiedet. Seither werden an allen österreichischen Bundesmuseen systematische Bestandsüberprüfungen (Provenienzforschung) durchgeführt, und eine erhebliche Zahl von Kunstwerken wurde an ihre ehemaligen BesitzerInnen oder deren ErbInnen zurückgegeben. Das Rückgabegesetz berücksichtigt dabei auch Kunstwerke, die nach 1945 als „Widmungen“ in österreichischen Museen verblieben waren. Dabei handelte es sich um eine fragwürdige Nachkriegspraxis, Schenkungen einzelner Werke als Bedingung für die Ausfuhr von rückgestellten Kunstwerken einzufordern.
Jahr
1998