1949 wurde dieser Film von Regisseur Carol Reed, der das Drehbuch gemeinsam mit Graham Greene entwarf, uraufgeführt. In Kooperation mit dem US-Produzenten David O. Selznick entstand der britische Thriller auch mit starker österreichischer Beteiligung: Die Nationalbank hatte die Vorfinanzierung übernommen, Schauspieler*innen wie z.B. Hedwig Bleibtreu und auch Techniker*innen aus Österreich hatten am Film mitgewirkt. Als Drehort diente Wien, hier besonders der 1. Bezirk, der Zentralfriedhof und der Prater, wobei ein Teil der Kanalszenen in London nachgedreht wurde.
Bei der Aufklärung des (vorgetäuschten) Todes seines Freundes Harry Lime (Orson Welles) stößt der erfolglose US-Autor Holly Martins (Joseph Cotten) auf einen mysteriösen „dritten Mann“, auf Limes geheimnisvolle Freundin Anna Schmidt (Alida Valli), auf Medikamentenschmuggel und die Grenzen der Besatzungszonen im „Internationalen Sektor“ in Wien. Grenzen, die der Schmuggler Lime durch die Kanalisation überwindet. Der Film gilt als Reflexion des Alltags in der Nachkriegszeit auf Basis „interner“ Geheimdienstinformationen und als Meisterwerk des Film Noir. Besondere Berühmtheit erlangten die Verfolgungsjagd im Wiener Kanalsystem und das Harry-Lime-Theme von Anton Karas. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen u.a. 1949 die Goldene Palme in Cannes, drei Oscar-Nominierungen 1951 (Oscar für die Kamera), 1999 „Bester britischer Film aller Zeiten“. Hervorgehoben wurden in den durchwegs positiven Rezensionen die technische Brillanz und die Spannungsmomente, allerdings wurden auch „analytische Tiefe“ und ein Mehrwert jenseits eines guten Thrillers vermisst.