Die Austria Wochenschau wurde von 1949 bis 1982 in den österreichischen Kinos als Aktualitätenformat vor den Hauptfilmen gezeigt. Sie löste die Wochenschauen der Besatzungsmächte ab. In einem Grundsatzvertrag zwischen der österreichischen Bundesregierung und den Alliierten wurde die Produktion einer eigenständigen Wochenschau vereinbart. Die Vorführungen in den Kinos starteten am 11. November 1949. Mehrheitseigentümerin der Austria Wochenschau GmbH war mit 52% die Republik Österreich. Die weiteren 48% wurden proporzmäßig auf ein SPÖ- und ein ÖVP-nahes Unternehmen der Filmbranche aufgeteilt. Zweck der Wochenschau war die Schaffung österreichischen Nationalbewusstseins durch die Präsentation von Wiederaufbau und „österreichischer Heimat“. Der erste Geschäftsführer, Ernst Marboe, hatte sich als Autor des „Österreichbuches“ (1948) bereits bewährt im Bereich der Förderung einer vermeintlich einheitlichen österreichischen Identität. In den 1950er Jahren boomte die Austria Wochenschau als Format für aktuelle filmische Nachrichtenbeiträge, z.B. von der Staatsvertragsunterzeichnung 1955. Mit der Durchsetzung des Fernsehens verlor sie rasch an Bedeutung als Nachrichtenmedium und wurde 1982 – das letzte Nachfolgeformat 1994 – eingestellt.
Jahr
1949