Die Zeit um 1900 war gekennzeichnet von einem Aufbruch in der Kunst. Als Gegenbewegung zu der als überkommen empfundenen Trennung von Kunst und Kunsthandwerk etablierte sich in Wien 1903 eine Vereinigung von Kunstschaffenden, deren Mitglieder eine ganzheitliche künstlerische Durchdringung verschiedener Lebenswelten anstrebten. Gemeinsam mit der Secession und der Kunstgewerbeschule waren die Künstler*innen der Wiener Werkstätte in den Bereichen Architektur, Möbeldesign, Glas- und Porzellan und Mode tätig. Trotz hohen Frauenanteils – zu nennen ist beispielsweise die Keramikkünstlerin Vally Wieselthier – sind es bis heute vorwiegend die männlichen Künstler, vor allem die Gründungsmitglieder Josef Hoffmann und Koloman Moser, die über große Bekanntheit verfügen. Nach künstlerisch wie ökonomisch erfolgreichen Jahren kam es als Auswirkung der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1932 zum Ende der Wiener Werkstätte.
Jahr
1903