1995: Antenne Steiermark - erstes Privatradio
Im Besitz der Katholischen Medien Verein Privatstiftung
Seit Mitte der 1980er Jahre gab es in Österreich medienpolitische Debatten über die Zulassung von Privatradios, aber erst in den 1990er Jahren kam es zu einer Marktöffnung. Mit Beschluss des Regionalradiogesetzes (RRG) im Nationalrat wurde 1993 das duale Rundfunksystem (öffentlich-rechtlicher ORF und Privatradios) eingeführt. Ein entscheidender Schritt auf diesem Weg war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der das bis dahin in Österreich geltende Rundfunkmonopol gegen das Recht auf Informationsfreiheit abwägen musste.
Mit rund 150 Bewerbungen gab es einen unerwartet hohen Ansturm auf die zehn ausgeschriebenen Radiolizenzen. Nach Bekanntgabe der Lizenzentscheidung legten einige enttäuschte InteressentInnen Beschwerden beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) ein. Da diese aufschiebende Wirkung hatten, durften bis zur endgültigen Entscheidung des VfGH die Radios nicht zu senden beginnen. Zwei Privatsender konnten sich mit ihren Klägern aber einigen: Antenne Steiermark nahm am 22. September 1995 ihren Sendebetrieb auf und strahlte als ersten Song „Born to Be Alive“ aus. Radio Melody, die heutige Antenne Salzburg, startete einen Monat darauf. Antenne Steiermark gewann rasch eine größere ZuhörerInnenschaft und trat in Konkurrenz mit Radio Steiermark aber auch mit Ö3, dem bis dahin einzigen Radiosender, der in Österreich aktuelle Popmusik spielte.
Mit der Novellierung des Regionalradiogesetzes kam es 1998 zu einer flächendeckenden Einführung von Privatradios, im April des Jahres gingen 15 Regionalsender „on air“. Mittlerweile ist die Zahl der privaten Radiosender in Österreich auf rund 70 Stationen angewachsen.
Externe Ressourcen:
Radiolandschaft in Österreich http://der.orf.at/medienforschung/radio/radiolandschaftOesterreich100.html