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Das unter dem Namen Waldheimpferd bekannte, vier Meter große Holzpferd des Künstlers Alfred Hrdlicka
Foto: Hertha Hurnaus

1986: Die Waldheim-Affäre

Ein Wahlkampf bringt die Opferthese zu Fall

1986 veränderte eine Debatte im Präsidentschaftswahlkampf Österreich. Seit ihrer Wiederbegründung am 27. April 1945 hatte sich die Republik als „erstes Opfer“ des Nationalsozialismus definiert und erfolgreich jede Verantwortung für Verbrechen des NS-Regimes von sich gewiesen. Der Konflikt um die Kriegsvergangenheit Kurt Waldheims brachte die Opferthese zu Fall. Waldheim, ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen, wurde von der ÖVP als Präsidentschaftskandidat nominiert. Anfang März 1986 wurde bekannt, dass er seine Mitgliedschaft in einer NS-Organisation und seinen Kriegseinsatz auf dem Balkan verschwiegen hatte. Als Waldheim mit dem Verdacht konfrontiert wurde, als Wehrmachtsoffizier an Kriegsverbrechen auf dem Balkan beteiligt gewesen zu sein, verteidigte er sich mit den Worten, er habe „seine Pflicht als Soldat“ erfüllt. Diese Aussage machte schlagartig die Widersprüche der offiziellen Opferthese sichtbar. Waldheims verschwiegene Kriegsvergangenheit in der nationalsozialistischen Deutschen Wehrmacht wurde zum Symbol für den österreichischen Umgang mit der NS-Vergangenheit.

 

Später stellte sich heraus, dass Waldheim nicht unmittelbar selbst für Kriegsverbrechen verantwortlich war, aber von Terror und Deportationen gewusst haben musste. Seine Ausflüchte machten die „Waldheim-Affäre“ zum Wendepunkt in der Erinnerung an NS-Verbrechen und rückten erstmals Fragen nach der Mitverantwortung Österreichs ins Zentrum.

 

Auch nachdem er in das Amt des Bundespräsidenten gewählt war, das er 1986 bis 1992 ausübte, stand er weiterhin in Kritik. Heute gilt Waldheim als „Aufklärer wider Willen“, der eine ganze Generation dazu motivierte, gegen die Verdrängung und Verharmlosung der von  ÖsterreicherInnen in den Jahren der NS-Herrschaft 1938 bis 1945 begangenen Verbrechen und für ein ehrendes Gedenken an die bislang nicht gewürdigten Opfer des Nationalsozialismus zu kämpfen. Die Waldheim-Affäre gab den Anstoß für die ersten Holocaust-Denkmäler, erst nun wurde der mehr als 66.000 ermordeten jüdischen Österreicherinnen und Österreicher gedacht.

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1986
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