1970: SPÖ-Alleinregierung unter Bruno Kreisky
Zunächst als Minderheitsregierung, 1971-1983 mit absoluter Mehrheit
Die Phase der SPÖ-Alleinregierungen unter Bundeskanzler Bruno Kreisky, auch Kreisky-Ära genannt, begann mit dem 21. April 1970, als eine SPÖ-Minderheitsregierung angelobt wurde. Nach vorgezogenen Neuwahlen am 10. Oktober 1971 erreichte die SPÖ eine absolute Mehrheit, die sie über drei Legislaturperioden hinweg behaupten sollte. Die Periode der Alleinregierungen endete mit dem 24. April 1983, als die SPÖ in den Nationalratswahlen die absolute Mehrheit verlor.
Kreisky übergab die Regierungsgeschäfte danach seinem Nachfolger Fred Sinowatz, der in Koalition mit der FPÖ regierte. In der öffentlichen Wahrnehmung werden die Alleinregierungen der SPÖ mit gesellschaftlicher Demokratisierung und grundlegenden liberalen Gesetzesreformen wie der Strafrechts- und der Familienrechtsreform, der für einen Kleinstaat beachtlichen Rolle in der internationalen Politik, einer aktiven Arbeitsmarktpolitik während der Erdölkrisen von 1973/74 und 1980/81 sowie steigenden Budgetdefiziten des Staates in Verbindung gebracht.