1973/1979: Die Ölpreiskrisen
Ende der billigen Verfügbarkeit von Energie
Am 17. Oktober 1973 erhöhte die Gemeinschaft der erdölfördernden Länder OPEC den Preis für Rohöl drastisch und drosselte die Förderung. Diese preispolitische Maßnahme war eine Reaktion auf die israelfreundliche Politik der westlichen Industriestaaten während des Jom-Kippur-Kriegs. Die zweite Ölpreiskrise wurde 1979/80 ausgelöst durch Preissteigerungen als Reaktion auf die wachsende Verunsicherung in bedeutenden Ölförderländern im Zuge der Islamischen Revolution in Iran und dem folgenden Ersten Golfkrieg.
War günstiges Öl zuvor selbstverständlich, wurden durch die Embargos die Abhängigkeit von Erdöl und die Grenzen des Wirtschaftswachstums vor allem in Westeuropa und den USA aufgezeigt. Kündigte sich 1973 bereits ein Ende jahrzehntelanger Wohlstandssteigerung an, stellte 1979 endgültig einen wirtschaftlichen Einschnitt dar. Die Krisen lösten u.a. ein Umdenken in Fragen der Energieversorgung zugunsten der Kernenergie aus.
In Österreich wurden vor allem nach der ersten Ölpreiskrise wirtschaftspolitische Maßnahmen getroffen. Der sogenannte „Austro-Keynesianismus“ unter Bundeskanzler Bruno Kreisky zielte auf Vollbeschäftigung und Stabilität, u.a. durch staatliche Investitionen, auf Kosten des Staatshaushalts ab.