Die Benelux-Länder, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kanada, Norwegen, Portugal und die USA gründeten am 4. April 1949 in Washington D.C die North Atlantic Treaty Organization. Sie sah Beratung und Verteidigung bei einem Angriff auf ein oder mehrere Mitglieder vor, allerdings ohne automatischen Beistand. Der NATO-Rat und sein Militärausschuss entschieden einstimmig. Entstehungshintergrund des Militärbündnisses war die gefährdete Sicherheitslage durch die sowjetische Expansion in Mitteleuropa und der sich verschärfende Kalte Krieg. 1952 traten Griechenland und die Türkei, 1955 die BRD und 1982 Spanien bei. Frankreich zog sich 1966 aus dem integrierten Militärverband zurück, blieb aber Mitglied. Bis 1957 galt „massive Vergeltung“ als Doktrin, die jeden Angriff mit einem vernichtenden Kernwaffenschlag beantworten sollte.
Die „Schwert-Schild-Doktrin“ besagte: Konventionelle Streitkräfte sollten als „Schildkräfte“ begrenzte Attacken, nukleare „Schwertkräfte“ hingegen größere Aggressionen abwehren. Die Strategie der „flexible response“ eröffnete Möglichkeiten zu Reaktion oder Eskalation. Nach neuer sowjetischer Aufrüstung von Nuklearwaffen folgte der NATO-Doppelbeschluss 1979 mit Nachrüstung im Westen Europas. Nach Ende des Kalten Krieges wandelte sich die NATO im Zeichen der Balkankriege und im Zuge des Kosovo-Konflikts 1999 zu einem Interventionsbündnis, welches seine Einsätze auch außerhalb des eigenen Gebiets („out of area“) ausweiten konnte.