1992: „Kaisermühlen Blues“
Eine der erfolgreichsten ORF Serien
Der Kaisermühlen Blues (1992-2000, 64 Folgen + eine Sonderfolge) zählt zu den erfolgreichsten Serien in der Geschichte des ORF. Etwa 1.978.000 Menschen schauten am 26. Oktober 1992 die erste Folge. Zentraler Handlungsort ist der 1924-1925 errichtete Schüttauhof in Wien-Donaustadt – ein am Ufer der Neuen Donau gelegener Gemeindebau, in dem mehrere Hauptfiguren der Serie wohnen. Der 1930 fertiggestellte Goethehof am Ufer des Kaiserwassers, einem Seitenarm der Alten Donau, dient als Nebenschauplatz.
Die Serie behandelt gesellschaftspolitische Themen wie Gewalt gegen Frauen, Rassismus und Rechtsextremismus. Zwei Serienfiguren lassen im Verlauf der Handlung Abtreibungen durchführen: Die von Andrea Kiesling gespielte Claudia Gneisser sowie die von Doris Hick gespielte Ines Schimek. Auch die städtebaulichen Veränderungen während des Produktionszeitraums, u.a. die Errichtung zahlreicher Hochhäuser am östlichen Donauufer, werden in der Serie thematisiert.
Wiederholt werden im Kaisermühlen Blues lokalhistorische Themen verhandelt, etwa im Kontext der Eröffnung eines Grätzlmuseums, bei Jubiläumsfeiern oder der Recherche für eine historische „Kaisermühlen Chronik“. In diesem Zusammenhang thematisiert die Serie u.a. die Februarkämpfe 1934 und die Auswirkung der Donauregulierungen auf den Stadtteil.