1986: „Heidenlöcher“ läuft im Wettbewerb der Berlinale
Film über einen Wehrmachtsdeserteur
Als einer der ersten österreichischen Beiträge überhaupt wurde das beeindruckende Spielfilmdebut des Filmemachers Wolfram Paulus 1986 auf der Berlinale präsentiert. Paulus erzählt in kargem Schwarzweiß von einem Deserteur, der sich während des 2. Weltkriegs in einem Höhlensystem in den Salzburger Bergen versteckt. Seine Frau und ein befreundeter Bauer versorgen ihn heimlich, doch der Sohn des Bauern verrät ihn an die Gestapo. Sein Handeln ist geprägt von Eifersucht auf die Soldaten und die Zwangsarbeiter am Hof, die vom Vater gut behandelt werden. „Heidenlöcher“ ist ein gegen den Strich gebürsteter, moderner Heimatfilm, der mit der beschaulichen Idylle aufräumt und den Blick auf ein dunkles Kapitel der österreichischen Vergangenheit lenkte, deren Aufarbeitung zeitgleich mit dem Kinostart durch die „Waldheim-Affäre“ befeuert wurde.