Johanna Dohnal (geborene Dietz) wurde am 14. Februar 1939 in Wien geboren. Die gelernte Industriekauffrau wurde durch den Kampf um die Legalisierung der Abtreibung für Frauenangelegenheiten sensibilisiert. 1973 wurde sie Wiener Gemeinderätin, 1978 war sie an der Gründung des ersten Frauenhauses in Wien beteiligt.
1979 ernannte Bundeskanzler Bruno Kreisky sie zur Frauenstaatssekretärin, unter Bundeskanzler Franz Vranitzky wurde sie 1990 erste Frauenministerin Österreichs. Johanna Dohnal setzte sich besonders für Chancengleichheit und für gesetzliche Kinderbetreuung ein. Den Grundsatz vom gleichen Lohn für gleiche Arbeit konnte sie 1993 im Gleichbehandlungsgesetz verankern. Besonders ihr Einsatz für Frauenquoten stieß auf enormen Widerstand, auch in der eigenen Partei. Nach ihrer auf Wunsch von Kanzler Vranitzky erfolgten Ablöse im Jahre 1995 zog Dohnal sich aus der Politik zurück, engagierte sich aber weiterhin in der Friedens-, Entwicklungs- und Bildungsarbeit. Sie starb am 20. Februar 2010. Durch ihre langjährige Arbeit in Funktionen und ihren beharrlichen Einsatz prägte sie die Entwicklung von Frauen- und Geschlechterpolitik auch danach weiter.