Am 16. Februar 1919 fand in Deutschösterreich die erste Wahl statt, bei der auch Frauen erstmals wahlberechtigt waren. Gewählt wurde die Konstituierende Nationalversammlung, und die Sozialdemokraten gingen mit 40,77% als stärkste Fraktion vor den Christlichsozialen mit 35,93% hervor. Die Koalitionsregierung beschloss das Habsburgergesetz, eine ganze Reihe vorbildlicher Sozialgesetze und als letzte Maßnahme die neue Verfassung. Sie hatte auch den Friedensvertrag von Saint-Germain zu ratifizieren.
Die erste Nationalratswahl der Republik Österreich fand sodann am 17. Oktober 1920 statt. In Kärnten wurde die Wahl 1921 nachgeholt, da am 10. Oktober die Volksabstimmung durchgeführt wurde, in der die Mehrheit der Bevölkerung für einen Verbleib bei Österreich gestimmt hatte. Das Burgenland, das erst im November 1921 Teil der Republik geworden war, wählte 1922. Sieger der Wahl waren die Christlichsozialen, die fast 6% dazugewinnen konnten, während die Sozialdemokraten fast 5% einbüßten. Sie schieden aus der Koalitionsregierung aus und verblieben für die Zeit der Ersten Republik in Opposition.
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