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Foto: Ingret/The Gustav Mahler–Alfred Rosé Collection. Music Library, University of Western Ontario, Canada. Supported by The Gladys Krieble Delmas Foundation

1944: Alma Rosé stirbt im KZ Auschwitz-Birkenau

Vergiftungstod der Geigerin und Leiterin des Lager-Frauenorchesters

In der Nacht vom 4. auf den 5. April 1944 verstarb im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau die österreichische Geigerin Alma Rosé. Sie war am 3. November 1906 in Wien als Tochter der Wiener Musik-Ikone Arnold Rosé (1863–1946) und seiner Frau Justine (1868–1938), geboren worden. Die Geigerin trat früh mit ihrem Vater und alleine auf und wurde durch Tourneen mit einem rein weiblichen Ensemble in ganz Europa berühmt. Nach der Deportation nach Auschwitz-Birkenau wurde sie als hochbegabte Geigerin erkannt. Die aus Oberösterreich stammende KZ-Aufseherin Maria Mandl (1912–1948) – sie wurde nach dem Krieg als Kriegsverbrecherin zum Tod durch den Strang verurteilt – gab Alma Rosé dort den Auftrag, ein Frauenorchester zusammenzustellen und zu leiten. Alma Rosé rettete dadurch zahlreichen Frauen in Birkenau das Leben: Eine Mitwirkung im Orchester als Musikerin oder Notenkopistin bewahrte sie vor der Ermordung.

 

Die konkreten Umstände des Todes von Alma Rosé lassen sich nicht mehr rekonstruieren. Nach dem  Verzehr einer – vermutlich verdorbenen – Fleischkonserve bei der Geburtstagsfeier der Häftlingsaufseherin bekam Alma Rosé hohes Fieber. Es bestand der Verdacht auf eine Hirnhautentzündung. Gesichert ist, dass der SS-Lagerarzt Josef Mengele persönlich den Auftrag gab, das Rückenmark von Alma Rosé zu punktieren und dann die Probe an das Hygiene-Institut der Waffen-SS für eine genaue Untersuchung schickte, doch das Ergebnis ist nicht bekannt. Alma verstarb noch in derselben Nacht. Den Musikerinnen wurde gestattet Abschied von Alma Rosé zu nehmen, bevor ihr Körper verbrannt wurde. Da es für Alma Rosé kein markiertes Grab gibt, erinnert eine Inschrift am Grabstein ihrer Eltern am Grinzinger Friedhof in Wien an sie.

Jahr
1944
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