1985: Die Vorbereitung der Demokratie Ugandas in Unterolberndorf
"Unterolberndorf Papers" als Grundlage für Demokratisierung
Als sich am 15. Juni 1985 neun Männer aus Uganda für vier Tage im Gasthof zum Grünen Jäger in Unterolberndorf (NÖ) einquartierten, waren sie gekommen, um Weltgeschichte zu schreiben. Als Mitglieder der Nationalen Widerstandsbewegung gegen die Diktatur in Uganda konnten sie sich nur in einem neutralen Land wie Österreich treffen. Hier arbeiteten sie die Grundlagen für eine gerechte Regierungsarbeit aus. Diese „Unterolberndorf Papers“ machten Uganda tatsächlich zu einer Demokratie, in die so viele Bevölkerungsgruppen wie möglich eingebunden waren.
Unter den Personen, die in Unterolberndorf gearbeitet hatten, spielte Yoweri Museweni eine zentrale Rolle. Er wurde 1986 Präsident von Uganda und wurde in Wahlen seither immer bestätigt. Seine Regierungen bauten die demokratischen Strukturen im Land immer weiter ab, bei der Wahl 2021 meldeten internationale BeobachterInnen Bedenken an, ob die Wahl korrekt verlaufen sei.
Die Erkenntnis, wie wichtig der Besuch der afrikanischen Gäste gewesen war, setzte in Unterolberndorf verzögert ein. Erst mit dem Besuch von Präsident Museweni in Unterolberndorf 1994 wurden Projekte gestartet, die neue Verbindungen zwischen dem niederösterreichischen Ort und dem ostafrikanischen Staat herstellten.