2011: Maja Haderlap gewinnt den Ingeborg-Bachmann-Preis
Der wichtigste Literaturpreis geht erstmals an eine österreichische Autorin
Im Jahr 2011 gewann Maja Haderlap (geb. 1961) mit einer Lesung aus ihrem Roman „Engel des Vergessens“ als erste österreichische Autorin den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis. Damit stand die Schriftstellerin, die bis dahin vor allem als Lyrikerin und Übersetzerin bekannt war und hauptsächlich in slowenischer Sprache publiziert hatte, schlagartig im Rampenlicht der deutschsprachigen Literatur. Ihr stark autobiografisch angelegter Roman schrieb sich rasch in die Kärntner Erinnerungskultur ein und hat viel dazu beigetragen, die politische Diskussion zu entkrampfen.
Maja Haderlap wurde am internationalen Frauentag im Jahr 1961 in Eisenkappel/Železna Kapla geboren, einer ihrer Lehrer war Florian Lipuš, der im Gegensatz zu Haderlap strikt an Slowenisch als seiner Literatursprache festhält. Nach dem Studium in Wien arbeitete Maja Haderlap als Dramaturgin am Stadttheater Klagenfurt und als Lektorin an der dortigen Universität. Die Bühnenfassung ihres Romans, 2015 am Akademietheater aufgeführt, und ihre Festrede zum Staatsakt des hundertjährigen Republiksjubiläums zeigen ihre literarische und gesellschaftspolitische Bedeutung ebenso wie viele Auszeichnungen, darunter der Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich und der österreichische Kunstpreis für Literatur. Diese Anerkennung durch KritikerInnen und die Literaturwissenschaft bezieht sich vor allem auf ihre Lyrik, die als international herausragend gilt.