1918: Schönberg gründet den „Verein für musikalische Privataufführungen“
Diskussion statt Applaus
In der Moderne musste wohl kaum eine Kunstrichtung so dauerhaft um Anerkennung kämpfen wie die Musik. Vor allem die Wiener Schule mit ihrer Leitfigur Arnold Schönberg erfuhr vehemente Ablehnung durch das Publikum. Dies lag nicht nur an einer neuen, für viele ungewohnten Musiksprache: Kunst sollte nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern die Hörer*innen auch geistig fordern dürfen. Der Verein für musikalische Privataufführungen wurde 1918 auf Schönbergs Initiative hin mit dem Ziel gegründet, seinen Mitgliedern ideale Bedingungen zur Auseinandersetzung mit aktuellen Werken zu bieten. Durch intensive Probenarbeit sollten alle Details der stets mehrfach gespielten Werke zu Gehör gebracht werden – teilweise in Bearbeitung für kleine Ensembles. Dabei beschränkten sich die Konzerte keineswegs auf den engeren Kreis der Wiener Schule. Bis zur Einstellung der Vereinstätigkeit im Jahr 1921 wurden in mehr als hundert Konzerten über vierzig Komponisten internationaler Herkunft und unterschiedlicher ästhetischer Auffassungen präsentiert.
Externe Ressourcen:
Archiv des Vereins für musikalische Privataufführungen im Arnold Schönberg Center, Wien: http://archive.schoenberg.at/resources/pages/search.php?search=&resetrestypes=yes&resource8=yes