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#nachgefragt bei Karl Hanzl von der tschechischen Volksgruppe

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Wir haben #nachgefragt bei Karl Hanzl:

 

Wo leben die Angehörigen der tschechischen Volksgruppe hauptsächlich?

Wie kam es zur Gründung des tschechischen Volksgruppenbeirats?

Wann wurde der Schulverein Komenský gegründet?

Für welches Anliegen setzen Sie sich aktuell ein?

 

Karl Hanzl ist 1952 in Wien geboren und zweisprachig aufgewachsen. Vom Kindergarten über die Volksschule bis in die Hauptschule besuchte er die Einrichtungen des Schulvereins Komenský im dritten Bezirk in Wien. Im Jahr 1993 wurde er Obmann des Schulvereins Komenský, dem er ebenfalls bis heute vorsteht. Ein Jahr später, also 1994, war er Gründungsmitglied des Tschechischen Beirats im Bundeskanzleramt dem er seit 1998 vorsteht. Sein Engagement für die Volksgruppen sowie die tschechische Gemeinschaft erstreckte sich darüber hinaus im Bereich Volleyball als treibende Kraft der Komenský-Bewegung in Wien, dazu vertrat er die Volksgruppen von 2006 bis 2018 im ORF Publikumsrat.

Die Veranstaltung in Bildern (3)
Interview Transkript

Guten Abend, ich heiße Karl Hanzl. Ich wurde in Wien geboren und ich bin einerseits der Vorsitzende des Volksgruppenbeirats für die tschechische Volksgruppe beim Bundeskanzleramt und andererseits, und das ist diejenige Tätigkeit, die weitaus mehr Zeit in Anspruch nimmt, der Obmann des Schulvereines Komenský [in Tschechisch].


Wo leben die Angehörigen der tschechischen Volksgruppe hauptsächlich?
Der Lebensraum der von den Vereinen hier vertretenen Volksgruppe ist Wien, Wien-Umgebung. Im Prinzip waren es neben Wien noch die Großstädte wie Linz, wie Graz, wie Innsbruck. Aber dort konnte die Sprache einfach über die Vereine nicht mehr bis, sag ich mal, in die 1990er und die 2000er Jahre gepflegt werden. Das hat sich dann in Wien gehalten. Die Streuung der Tschechen in Wien ist sehr ähnlich der Streuung in allen Richtungen auch der österreichischen Bevölkerung oder der Wiener Bevölkerung: einerseits parteimäßig organisiert, andererseits religiös. 


Wie kam es zur Gründung des tschechischen Volksgruppenbeirats?
Ja, die Vereine sind, aber glaube das ist der Klassiker überall, Inseln. Also sie sind Interessensgemeinschaften: Leute treffen sich dort, die ein Interesse haben, das sie verbindet und dort betreiben sie Sport, Kultur, Theater und Ähnliches. Und da gibt es in der Regel keinen wirklich großen Bedarf, eine Kooperation einzugehen, die über alle geht. Die sind zwar in Dachverbänden, Dachvereinen, aber im Prinzip sind das, so wie vorher gesagt, einzelne Inseln. Und es hat eine existenzielle Frage den Weiterbestand der Schule gegeben. Und dazu war es notwendig, dass sich die Vereine wieder vereinen aus ihren verschiedensten Lagern, in denen sie waren, und dass sie gemeinsame Ziele formulieren. Der Prozess hat zwei Jahre gedauert, etwa ab 1991 bis 1994, und dann hat es die Vertretung der Vereine beim Bundeskanzleramt gegeben. Wir waren die letzte Volksgruppe, die einen Beirat gegründet hat. Die Ziele sind bis heute, 30 Jahre später, Spracherhalt, sprich Schulerhalt, die Jugend zu motivieren, und das Dritte ist, die Medien aufrechtzuerhalten. Das waren zu dem Zeitpunkt Zeitungen, in der Zwischenzeit ist es wesentlich mehr.


Wann wurde der Schulverein Komenský gegründet?
Also der Schulverein wurde auf Bestreben vor allem der tschechisch-sprechenden Mütter ins Leben gerufen, weil es keine Abdeckung gab für Tschechisch-Unterricht in Wien. Es war zuerst eine tschechisch-slawische Arbeiterbewegung und aus der ist dann 1872 der Schulverein Komenský hervorgegangen. Hat dann mit Sammlungen begonnen, mit Nachmittag-Schulen und langsam diesen Weg bestritten, der ihn eigentlich in die goldene Zeit der Zwischenkriegszeit mit 5.000 Schülern 1930 gebracht hat. Die Schule unterrichtet jetzt wieder Kinder im Kindergarten ab zwei Jahren oder betreut sie, dann die bilinguale Volksschule, dann die Unterstufe und die Oberstufe Realgymnasium.


Wann wurde der Schulverein Komenský gegründet?
Es gibt eigentlich nur ein wesentliches Anliegen, das ist der Erhalt der tschechisch-slowakischen Komenský Schule in Wien. Und es gelingt uns einfach
nicht, Mittel vom Staat zu bekommen. Seit 1981 gibt es die Lehrer, die bezahlt werden, also das auch 100 Jahre nach der Gründung des Schulvereins. Andererseits die Betriebskosten, das heißt, die Tschechisch in Wien sprechen wollen, müssen sich den Luxus leisten, dass sie ihre Schule selbst bezahlen, obwohl sie über Generationen österreichische Staatsbürger sind. Man braucht das geschriebene und das gesprochene Wort und wenn einmal eine Generation nur mehr beim gesprochenen Wort bleibt, dann hat sie in der nächsten  Generation gar keine Sprache mehr. Als Folge dessen ist das das allerwichtigste Anliegen

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