„Gleichberechtigung", „Verantwortungsbewusstsein“, „ein Leben ohne Angst“, „better education“ – mit diesen und anderen Forderungen haben sich SchülerInnen an einer interaktiven Station in der Eröffnungsausstellung des hdgö eingebracht – und auf die Frage „Wofür lohnt es sich zu kämpfen?“ ihre ganz eigenen Antworten gemeinsam gefunden.
Zum Abschluss des rund zweistündigen Themenworkshops „Ich bin dabei! – Demokratie in Bewegung“ formulieren SchülerInnen ein ihnen gemeinsames Anliegen – und halten es auf einem großen Blatt fest, wie hier im Bild zu sehen. Es ist einer von insgesamt sieben verschiedenen Themenworkshops, die das Haus der Geschichte Österreich für SchülerInnen aller Alters- und Schulstufen anbietet.
1918 wurde in Österreich eine demokratische Republik ausgerufen. Doch der Weg dorthin war nicht einfach. Demokratische Werte und Rechte mussten hart erkämpft werden. Der Workshop „Ich bin dabei! Demokratie in Bewegung“ lädt SchülerInnen zur Auseinandersetzung mit Demokratie und demokratischen Prozessen ein. Es geht um Handlungsmöglichkeiten, welche jedem/r Einzelnen in einer Demokratie zustehen: teilhaben, mitbestimmen, mitgestalten aber auch hinterfragen, verweigern oder protestieren.
Der zweistündige Workshop gliedert sich in eine Vor- und Nachbesprechung und die aktive Erkundung in der Ausstellung. In einer kurzen Einführungsrunde findet zunächst die Annäherung an den Begriff Demokratie statt. Was haben etwa „aushalten“, „kritisieren“, „teilen“, „verantworten“ oder „verzichten“ mit Demokratie und unserem täglichen Leben zu tun? Wortkarten mit Verben wie diesen bilden den Anknüpfungspunkt für die Diskussion und regen den gegenseitigen Austausch an. Die Gruppe unterhält sich, assoziiert gemeinsam, findet Parallelen zu Alltagssituationen. SchülerInnen können so ihr Vorwissen und eigene Erfahrungen aus dem Alltag reflektieren und einbringen. Das Voneinander-Lernen steht dabei im Mittelpunkt.
Im anschließenden Ausstellungsbesuch wird auf die Interessensgebiete der jungen AusstellungsbesucherInnen eingegangen: Sie wählen aus, welche Objekte sie in Verbindung mit ihrer Wortkarte besprechen wollen. Die SchülerInnen sind dabei aufgefordert, sich den Objekten und Themenbereichen mit forschendem, aktivem Blick zu nähern. Die ausgewählten Stationen bestimmen den Ausstellungsrundgang und werden gemeinsam diskutiert. Die VermittlerInnen ergänzen weitere Objekte und spannen so mit den SchülerInnen einen Bogen über die Geschichte der letzten 100 Jahre.
Dank dieser offenen Vermittlungsmethoden werden SchülerInnen in die Gestaltung des Workshops einbezogen und aktiv zur Teilnahme und Auseinandersetzung mit dem Demokratiebegriff angeregt. So auch am Ende des Workhops – wenn die Gruppe gemeinsam ein Anliegen formuliert, für das es aus ihrer Sicht in einer Demokratie zu kämpfen lohnt.
Alle Themenworkshops für Schulklassen finden Sie hier.
Text: Carolin Beier
Carolin Beier absolviert von Oktober 2018 bis März 2019 ein Fachpraktikum am Haus der Geschichte Österreich im Rahmen des Praxissemesters des Bachelorstudiengangs Museologie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig.