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In den Grundrissplan sind die Nutzungen der einzelnen Räume eingezeichnet. Die einzelnen Abteilungen sind farbig hinterlegt.
Entwurf: Bauabteilung der 2. Division/Heeresgeschichtliches Museum

Museumspläne der Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur

In der Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur wurde die Wiener Hofburg die zentrale Projektionsfläche, an der antidemokratische Ideologie und nationalistische Überhöhung der eigenen Vergangenheit verknüpft wurden. Bereits in der Ersten Republik hatte das heutige Heeresgeschichtliche Museum Anspruch auf die Neue Burg erhoben. Diese Versuche waren in der demokratischen Phase jedoch ergebnislos geblieben. Erst in der Diktatur wendete sich das Blatt. Anlässlich der Einweihung des Österreichischen Heldendenkmals im Burgtor im Jahr 1934 sprach der Wiener Vizebürgermeister Fritz Lahr öffentlich von einer geplanten Übersiedlung des Heeresmuseums aus dem Wiener Arsenal in die Hofburg. Diese Idee wurde in den folgenden Jahren der Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur gezielt mit Medienkampagnen gesteuert. Das Heeresmuseum lag im Arsenal abgelegen, die Zahlen an Besucher*innen waren gering. Der Standort Hofburg sei eine „unschätzbare Einrichtung für die vaterländisch-geschichtliche Erziehung der Jugend“ – so machten die Vertreter dieses Museums Stimmung. Zugleich verwiesen sie auf die angeblich zwingende Einheit von Heldenplatz, Heeresmuseum, Heldendenkmal, Museumsviertel, Hofburg und die Tradition der Kaiserlichen Armee.

 

Die Diktatur versuchte in dieser Anknüpfung an die Geschichte eine Rechtfertigung: die habsburgische Vergangenheit wurde als Auftrag dargestellt, Demokratie und Republik als Fehlentwicklungen. Im Zuge der Mythenbildung um das Alt-Österreichische nahm die ehemalige Kaiserresidenz eine zentrale Rolle ein.

 

Im Jahr 1936 wurden die Räume des ersten Stocks dem Kunsthistorischen Museum entzogen und tatsächlich dem Heeresmuseum zugesprochen. Die Vorarbeiten für das hier geplante Museum befeuerte die Konkurrenz zwischen den beiden Institutionen. Geplant war eine Ausstellung zum Ersten Weltkrieg in den Sälen und zur Militärgeschichte seit dem Dreißigjährigen Krieg im Stiegenhaus. Aus strategischen Gründen hatte das Kunsthistorische Museum ab 1934 seine Waffensammlung vom Haupthaus am Maria-Theresien-Platz in das Corps de logis übersiedelt, die Eröffnung der Neuaufstellung fand 1936 statt. Die Präsentation der Waffen stand für die Darstellung ritterlicher Männlichkeit als Ideal: Der fesche, edle österreichische Soldat war einer der Grundsteine der Habsburgernostalgie. Er gab den Männlichkeitsvorstellungen der Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur eine scheinbare Grundlage in der Geschichte und illustrierte ein rückwärtsgewandtes Gesellschaftsbild, das die Zerstörung der Demokratie und der Republik rechtfertigte. Im Wettstreit der Institutionen besetzte das Kunsthistorische Museum damit wichtige Teile des Gebäudes und schuf mit seiner Ausstellung Tatsachen. Das Heeresmuseum kam mit seinen Plänen eines Weltkriegsmuseums hingegen nicht über die Planungen hinaus: Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde auf Wunsch Adolf Hitlers der erste Stock der Neuen Burg wieder dem Kunsthistorischen Museum zugeteilt.