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Foto: Lukas Beck/Haus der Geschichte Österreich, cc-by nc 4.0

1995: Soundtrack der Zivilgesellschaft

Aufnahme von Willi Resetarits bei der Gründung des Integrationshauses, Foto: Lukas Beck, Wien, 1995/Haus der Geschichte Österreich

Als der Fotograf Lukas Beck in den ersten Jahren der 1990er-Jahre Willi Resetarits (1948–2022) mit einer Fotokamera begleitete, dokumentierte er damit nicht nur die künstlerische Tätigkeit eines Sängers mit burgenlandkroatischen Wurzeln. Resetarits Engagement machte viele Meilensteine der österreichischen Zivilgesellschaft möglich. Nicht zufällig steht er also auch auf diesem inoffiziellen „Gründungsbild“ des Wiener Integrationshaus im Zentrum. Es zeigt den Sänger und Aktivisten im neuen Haus knapp vor der offiziellen Eröffnung der neuen Einrichtung im 2. Wiener Gemeindebezirk. Resetarits war einer der Hauptinitiatoren der Institution, die als Anlaufstelle für geflüchtete und schutzsuchende Menschen 1995 gegründet wurde und bis heute aktiv ist.  

 

Der Gründung des Integrationshauses vorangegangen war das Lichtermeer. Am 23. Jänner 1993 versammelten sich rund 300.000 Menschen auf dem Wiener Heldenplatz und in verschiedenen Landeshauptstädten, um mit Kerzen und Fackel in der Hand ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen. Organisiert worden war diese Demonstration von einer Gruppe an Menschenrechtsaktivist*innen, unter ihnen war Willi Resetarits eine der zentralen Personen. Als nächsten Schritt entwickelten die Aktivist*innen die Idee für das Integrationshaus. Bis heute leistet es mit seinem umfassenden Angebot einen sehr wichtigen Beitrag zur Betreuung von schutzsuchenden Menschen in Österreich – von betreutem Wohnen, über psychologische Beratungsstellen, Bildungsangeboten sowie Rechtsberatung für geflüchtete Menschen oder dem Flüchtlingsball.

 

Willi Resetarits wurde 1948 in Stinatz/Stinjaki als Kind burgenlandkroatischer Eltern geboren. Er wuchs mehrsprachig auf – zuerst im Burgenland und nach dem Umzug der Familie in Wien. Resetarits begann schon während seiner Schulzeit viel zu musizieren. Er spielte in verschiedenen Bands und wurde mit der Politrock-Gruppe Schmetterlinge nicht nur österreichweit bekannt – mit ihnen vertrat Resetarits Österreich 1977 beim Eurovision Song Contest in London. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde der Sänger mit der Kunstfigur „Ostbahn-Kurti“, die er zusammen mit dem Autor und Komponisten Günter Brödl geschaffen hatte, populär. Bei seinen Auftritten sang Resetarits auch burgenlandkroatische und kroatische Lieder. Neben seiner musikalischen Karriere setzt sich Willi Resetarits bis zu einem Tod unermüdlich für sozial benachteilige Menschen, für Solidarität und gegen Ausgrenzung ein.

Für das Foto und Informationen danken wir Lukas Beck.