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Fotos: Leopold Benesch, Österreichische Nationalbibliothek

1936: Brauchtum und Kolonialismus

Durch Kurzwellen-Sender konnte Radio bereits in den 1930er Jahren weit über die Grenzen eines Landes hinaus gesendet werden. Das nutzte die Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur dazu, österreichische Migrant*innen auf die Weltanschauung der Diktatur einzuschwören. 

 

In dieser Aufnahme wird Österreich wegen seiner Kunst, Musik und der heimischen Landschaft als weltweit überlegen dargestellt. Der Handelsminister der Diktatur, Friedrich Stockinger fordert von den Hörer*innen ein, sich öffentlich als Österreicher oder Österreicherin zu erkennen zu geben und Traditionen öffentlich zu leben. Die Rede ist von einer kolonialen und militärischen Sprache durchzogen („Siegeszug um den weiten Erdball“, das „in allen Landen beliebte“ Österreichertum, „auf vorgeschobenem Posten“). 

 

Zu dieser Zeit wanderten Österreicher*innen massenhaft aus. In Brasilien gründeten Ausgewanderte sogar mit staatlicher Hilfe eine koloniale Siedlung. 

 

Mehr dazu unter: hdgoe.at/kolonial_brasilien

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Friedrich Stockinger mit einer Rede an die Auslandsösterreicher*innen, Radio Wien (RAVAG), 1:57 min.,  1936, Österreichischer Rundfunk ORF 

Transkription

Auch im Ausland setzt sich das neue Österreich immer stärker durch – man [hat] aufs Neue den hohen Wert seiner Kultur entdeckt. Österreichische Kunst wird wieder in der ganzen Welt besonders geschätzt: Man bewundert unsere Bauwerke und Baukünstler, man begeistert sich an Wiener Musik und österreichischem Theater, man ist entzückt über unser Volkstum und über Österreichs herrliche Landschaft und Theaterstücke und Filme, die von Österreichs Land und Leuten handeln. Es ist für uns ein ehrendes Zeichen, dass die österreichische Trachtenmode, dass der Lodenanzug, das Dirndl und das Tiroler Hütei [Hut] den Siegeszug um den weiten Erdball angetreten haben – dass mit einem Wort das Österreichertum in allen Landen beliebt ist. Ihr, meine lieben Landsleute im Ausland, könnt euch wieder stolz zu eurem Vaterland bekennen, denn der Österreicher gilt wieder in der Welt. An diesem Erfolg sollt ihr aber nicht nur passiv, sondern auch aktiv beteiligt sein. Euch Auslandsösterreichern fällt noch eine besondere Aufgabe zu. Ihr steht auf vorgeschobenen und verantwortungsvollen [sic] Posten. Ihr seid in der Lage, besonders wirkungsvoll für die Heimat zu werben. Österreichs Aufbauarbeit kann nicht nur dadurch unterstützt werden, dass ihr selbst möglichst viel aus eurer Heimat bezieht und dass ihr diese möglichst oft aufsucht. Der Wert eurer Arbeit wird noch erhöht, wenn ihr in eurer Umgebung, wenn ihr bei den Ausländern das Interesse für Österreich verstärkt und es dauernd in Spannung zu halten vermögt.