Antisemitismus in der Schule
Präsentation der Studie und Diskussion
Welche Erfahrungen mit Antisemitismus machen jüdische Schüler*innen im österreichischen Schulwesen? Wie nehmen sie den Umgang mit Antisemitismus in ihrem schulischen Umfeld wahr? Welche professionellen Reaktionen auf Antisemitismus erweisen sich aus ihrer Perspektive als unterstützend und wirksam?
Diese und viele weitere Fragen untersucht die aktuelle Studie „Antisemitismus in der Schule“ unter der Leitung des Instituts für Konfliktforschung (IKF), beauftragt vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Die Studie erarbeitet anhand von qualitativen Interviews, partizipativen Forschungsmethoden und quantitativen Befragungen ein Basis-Set an Handlungsstrategien im professionellen Umgang mit Antisemitismus für den Schulbereich. Erstmals in Österreich werden dabei die Perspektiven und Erfahrungen der im schulischen Kontext von Antisemitismus Betroffenen in den Mittelpunkt der Untersuchung gestellt.
Bei dieser gemeinsamen Veranstaltung des hdgö und des OeAD-Programms ERINNERN:AT im Rahmen der Aktionswoche gegen Antisemitismus werden die Zwischenergebnisse der Studie präsentiert. Anschließend diskutieren Expert*innen aus dem Bereich der Jugendarbeit der IKG Wien, der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus und des Schulmanagements gemeinsam und mit dem Publikum.
Ablauf
Begrüßung
Monika Sommer (hdgö-Direktorin)
Ulrich Hörmann (Stv. OeAD-Geschäftsführer)
Grußwort
Martin Polaschek (Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung)
Präsentation der Studie
Karin Liebhart (Projektleiterin, Institut für Konfliktforschung)
Diskussion
Karin Liebhart (Institut für Konfliktforschung)
Jenny Mitbreit (Leiterin der Jugendabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien)
Patrick Siegele (Leiter des OeAD-Programms ERINNERN:AT)
Michael Sörös (Leiter der Bildungsregion West in der Bildungsdirektion Wien, Bereich Pädagogischer Dienst)
Moderation
Louise Beckershaus (Kulturvermittlerin im hdgö)
Diese Veranstaltung wird als Fortbildung für LehrerInnen von der Pädagogischen Hochschule Wien angerechnet.
Die Registrierung findet vor Ort statt.
Das Forschungsprojekt Antisemitismus in der Schule – Perspektiven von Betroffenen und Case Management Strategien wird als Kooperation vom Institut für Konfliktforschung (IKF), Projektleitung), dem Dialog-Projekt LIKRAT, der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), dem OeAD-Programm ERINNERN:AT und ZARA–Zivilcourage und Anti-Rassismus Arbeit im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) durchgeführt.
Eine Veranstaltung des Hauses der Geschichte Österreich und des OeAD-Programms ERINNERN:AT im Rahmen der Aktionswoche gegen Antisemitismus 2024.
Sprecher*innen:
Karin Liebhart studierte Politikwissenschaft und Ethnologie an der Universität Wien und absolvierte das post-graduate Studium Politikwissenschaft am Institut für Höhere Studien Wien sowie den Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf an der Wirtschaftsuniversität Wien. 2007 habilitierte sie sich für das Fach Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck. Karin Liebhart ist Senior Lecturer am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, Assoziierte Professorin für Soziologie an der Universität Trnava, und Mitglied des Leitungsteams des post-graduate Lehrgangs „Global Citizenship Education“ an der Universität Klagenfurt. Seit Oktober 2023 ist sie Wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Konfliktforschung Wien.
Jenny Mitbreit studierte Judaistik. Sie ist seit 2017 bei der IKG Wien und übernahm 2022 die Leitung der Jugendabteilung sowie des Dialogprogramms LIKRAT. Im Fokus stehen der Kampf gegen Antisemitismus, die Förderung interkulturellen Austauschs und die Stärkung junger jüdischer Identität. Im Rahmen der Studie "Antisemitismus in der Schule" gab sie mit LIKRAT Einblicke in die Realitäten jüdischer Jugendlicher.
Michael Sörös hat an der Universität Wien Geschichte und Latein für das Lehramt studiert und unterrichtete die Fächer Latein, Geschichte und politische Bildung. Er promovierte am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte zum Thema „Problemfelder unseres Schulsystems in der historischen Entwicklung“ und war Direktor am BG 9, Wasagasse. 2008 wechselte er in den Stadtschulrat und wurde Landesschulinspektor für den AHS-Bereich. Seit 2019 leitet er die Bildungsregion West in der Bildungsdirektion für Wien.
Patrick Siegele hat in Österreich und Großbritannien Deutsche Philologie und Musikwissenschaft studiert. Von 2014 bis 2021 war er Direktor des Anne Frank Zentrums in Berlin, der deutschen Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Patrick Siegele war zwischen 2015 und 2017 Koordinator des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus (beauftragt vom Deutschen Bundestag). Seit Juni 2021 ist Patrick Siegele Leiter des Programms ERINNERN:AT beim OeAD – Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung. Er ist Mitglied der österreichischen Delegation der International Holocaust Remembrance Alliance – IHRA.
Moderatorin:
Louise Beckershaus studierte Internationale Entwicklung und Zeitgeschichte an der Universität Wien. Sie arbeitete fortan im Bereich der Holocaust-Education für die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und das OeAD-Programm ERINNERN:AT. Seit 2018 ist sie Teil des hdgö-Vermittlungsteams und verantwortet u.a. die hdgö-Aktionswoche gegen Antisemitismus. 2024 absolvierte sie die Qualifizierungsreihe „Grundsätze und Qualitätsmerkmale antisemitismuskritischer Bildung“ des Kompetenznetzwerks Antisemitismus (DE). Gemeinsam mit Livia Erdösi und Anna Jungmayr gründete sie 2024 die IG Antisemitismuskritik im Museumsbund Österreich.