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Bild: hdgö
#wirpassenauf: Erzählen Sie uns Ihre Geschichten!
Das Haus der Geschichte Österreich hat spannende Objekte der Mahnwache „Wir passen auf“ übernommen, um sie für die Zukunft zu erhalten. Aber die persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Eindrücke der TeilnehmerInnen gehören genauso dazu.

Darum freuen wir uns, wenn Sie sich bei uns melden und uns Ihre Geschichte erzählen. Gerne per Formular (siehe ganz unten) oder direkt bei Web-Kurator Stefan Benedik !
 

Unter dem Titel „Gegen das Vergessen” zeigt der Fotograf Luigi Toscano überlebensgroße Portraits von Überlebenden der NS-Verbrechen in einer internationalen Wanderausstellung. Dem psychosozialen Zentrum ESRA gelang es, die Fotografien auch nach Wien zu holen, Bundespräsident Van der Bellen übernahm den Ehrenschutz. Von 7.–31. Mai dominierten die großen Bilder direkt am Burgring  den öffentlichen Raum vor dem Heldenplatz und nahmen so auch Bezug zu diesem zentralen Ort der österreichischen Zeitgeschichte. 

 

Die Ausstellung wurde dreimal angegriffen: zuerst wurden die Tafeln mit antisemitischen Botschaften beschmiert, schließlich die Fotos der Gesichter selbst zerschnitten. Unmittelbar darauf reparierten Privatpersonen aus eigenem Antrieb die zerstörten Tafeln, versuchten den Stoff zu verkleben oder nähten ihn. Gleichzeitig entschlossen sich viele Einzelne, aber auch künstlerische und zivilgesellschaftliche Organisationen, die Bilder für den Rest der Ausstellungsdauer zu beschützen. In der „Mahnwache” mit dem Titel „Wir passen auf” harrten viele Menschen 24 Stunden am Tag bei den widrigsten Wetterbedingungen aus. Das Medienecho war enorm, im internationalen Zusammenhang wurde das Engagement so vieler ÖsterreicherInnen als Beleg für eine Veränderung im gesellschaftlichen Umgang mit der NS-Vergangenheit interpretiert. Unzählige Organisationen verurteilten die Angriffe.

 

Das Haus der Geschichte Österreich hat daher drei geschändete Bilder übernommen, als sie Ende Mai abgebaut wurden, um damit in der Sammlung des Hauses dieses zivilgesellschaftliche Engagement zu dokumentieren, das in der österreichischen Erinnerungskultur bisher beispiellos ist. Für zukünftige Forschung und auch Ausstellungen wurden ein Campingsessel des KünstlerInnenkollektivs Nesterval und die dazugehörige Papptafel, mit der die allerersten Personen am Ring saßen, erhalten. In die Sammlung gelangten auch die T-shirts der AktivistInnen der Musilimischen Jugend Österreich und der youngCaritas sowie die roten Herzen, die von SchülerInnen ausgeschnitten und von BesucherInnen mit Nachrichten beschrieben wurden und Kerzen. Die Zettel der 8-jährigen Rosi, auf denen sie die Botschaft „So sind wir nicht” mit gezeichneten Blumen geschmückt verbreitete, sind bereits jetzt in der Ausstellung Aufbruch ins Ungewisse – Österreich seit 1918 in der Neuen Burg am Heldenplatz zu sehen.

Erzählen Sie Ihre Geschichte!
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