„Und zu dieser Zeit war das wirklich etwas, weil es einfach sehr selten war, in einer gewöhnlichen Situation einen schwarzen Menschen zu sehen.“ So beschreibt die US-amerikanische Bildhauerin Selma Burke (1900–1995), wie die österreichische Bevölkerung auf sie reagierte. Zwischen 1935 und 1937 verbrachte sie jedes Jahr mehrere Monate in Wien, um an der Kunstgewerbeschule zu studieren. Diese Kohlezeichnung zeigt die Künstlerin während dieser Zeit, als selbstbestimmte, intellektuelle Frau, aus der liebevollen Perspektive ihres langjährigen Lebensgefährten Hans Böhler (1884–1961). Das Paar war Teil des KünstlerInnenkreises rund um die Wiener Secession. Burke berichtete später, dass sie gern in Österreich geblieben wäre. Sie verließ Wien aber 1937 in Richtung USA, da sie den steigenden Einfluss des Nationalsozialismus fürchtete.
Datierung: 1935
Ort: Wien, Österreich
Höhe: 48 cm
Breite: 63 cm
Material: Kohle auf Papier
Zugang: Ankauf