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Die Schwarzweiß-Fotografie zeigt Adolf Hitler am Altan der Neuen Burg. Er ist in Rückenansicht zu sehen, im Hintergrund der Heldenplatz mit Menschenmassen. Die Hakenkreuzfahne ist auf einen hohen Mast aufgezogen.
Foto: Heinrich Hoffmann, Agentur Weltbild/ÖNB, Bildarchiv und Grafiksammlung

Belastete Orte – Verschwundene Zeichen

Das nationalsozialistische Deutsche Reich strebte danach, sich als rechtmäßiger Nachfolger des Heiligen Römischen Reiches zu positionieren, das die Habsburger*innen jahrhundertelang beherrscht hatten. Die Wiener Hofburg spielte darin eine zentrale Rolle. Die Rede Adolf Hitlers am Altan der Neuen Burg  stellt bis heute das Symbol für den „Anschluss“ Österreichs dar. Die NS-Propaganda schrieb sich danach mit zwei sichtbaren Zeichen zur Erinnerung an den 15. März 1938 auf der Terrasse ein. Heute sind diese nur mehr durch Fotografien und schriftliche Quellen überliefert. Auf Anregung von Fritz Dworschak, der mit der NS-Machtübernahme die Leitung des Kunsthistorischen Museums übernahm, wurde 1942 an der Brüstung des Altans eine Gedenktafel mit einem Auszug aus Hitlers „Anschluss“-Rede angebracht. Ein Foto, das anlässlich der deutschen Schachmeisterschaften in der Wiener Hofburg im Jahr 1943 entstand, zeigt ein weiteres Zeichen: In den Boden des Altans wurde eine runde Bodenplatte mit der Darstellung des Reichsadlers samt den Initialen Adolf Hitlers und der Jahreszahl 1938 eingelassen. Die Umrisslinien des Erinnerungsmals sind noch heute klar zu erkennen.

 

Im Jahr 1939 wurde wie in allen anderen öffentlichen Gebäuden auch im Stiegenhaus der Neuen Burg eine Hitler-Büste aufgestellt – wohl im Mezzanin (dem Mittelstock, unmittelbar vor dem heutigen Eingang in das Haus der Geschichte Österreich). Als Bildhauer des aus Marmor gefertigten Porträtkopfes gilt Wilhelm Frass, der 1934 auch die Figur des Toten Kriegers in der Krypta des Österreichischen Heldendenkmals entworfen hatte. Erst 2012 wurde bekannt, dass er darin auch ein nationalsozialistisches Pamphlet verborgen hatte. Die Büste wurde 1942 durch eine Marmortafel mit einem von Ferdinand Opitz gestalteten Bronzemedaillon mit dem Profilkopf Hitlers und dem Schriftzug „Lang lebe der Führer“ ersetzt. Die Marmorbüste kam an eine andere prominente Stelle in der Hofburg: Sie wurde im Bereich der Festsaalstiege aufgestellt.

 

Neben dem Anbringen von Herrschaftszeichen im Inneren und Äußeren der Hofburg sowie den Tafeln zum NS-Gedenken an Hitlers Heldenplatzrede am Altan sollte die Aneignung des ehemaligen monarchischen Residenzareals durch die Nationalsozialist*innen auch durch ein neues Informations- und Leitsystem erfolgen. Es waren Aufschriften und Tafeln zur Geschichte der einzelnen Hofburgtrakte und die Anbringung von Lageplänen in Form von Wandfresken vorgesehen. Ob diese umgesetzt wurden, ist nicht bekannt. Die Präsentation des Konzepts für Gauleiter Baldur von Schirach fand 1941 in der Hofburg statt. Im Rahmen dieser Arbeitsschau wurde auch eine geplante Ehrung für Adolf Hitler in der Hofburg besprochen.