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Wahlplakat „Deine Stimme entscheidet / Sichere das Gleichgewicht“, herausgegeben von der Österreichischen Volkspartei für die Nationalratswahl 1959, ÖNB, Plakatsammlung

1957: Verlautbarung statt Diskussion

Österreichs Politik war zu dieser Zeit von zwei Parteien dominiert: von der konservativen ÖVP und der sozialdemokratischen SPÖ. Sie teilten sich Macht und Einfluss auf. Dieser sogenannte Proporz stellte sicher, dass ihre Interessen in allen Bereichen abgesichert wurden.

 

Im Rundfunk war daher nicht journalistische Qualität zentral, sondern der möglichst gleich große Einfluss beider Parteien. Die Medien wurden für Verlautbarungen politischer Botschaften genutzt und sollten Ausgleich der Interessen zwischen den Parteien vermitteln. Der Einfluss von Journalist*innen auf die Themenwahl blieb beschränkt.

 

In dieser Aufnahme diskutieren je ein Vertreter der (SPÖ­nahen) Arbeiterkammer und der (ÖVP­nahen) Industriellenvereinigung über „Belangsendungen“. In diesem Format konnten Parteien oder Interessenorganisationen eigene Werbebotschaften senden. Nach dem Erfolg des Rundfunkvolksbegehrens wurden solche Sendungen deutlich reduziert und von der ÖVP-FPÖ­Regierung im Jahr 2001 vollständig abgeschafft. 

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Diskussionssendung mit Vertretern der Sozialpartner*innenschaft, Österreichischer Rundfunk, 1:43 min 12.9.1957, Österreichischer Rundfunk ORF

Transkription

„Verehrte Hörerinnen und Hörer, bei unserem heutigen Gespräch mit den Sozialpartnern haben wir die beiden, Ihnen schon recht gut bekannten, Herren – Chefredakteur Lenhardt von der Vereinigung österreichischer Industrieller und Dr. Reichart von der Arbeiterkammer – bei uns hier. Nun, meine Herren, worüber woll ma denn heute eigentlich sprechen? Herr Dr. Reichart?“ 

„Ja, wenn ich einen Vorschlag machen kann, vielleicht über die Sendungen, die von den Interessenorganisationen im Rundfunk abgewickelt werden und die langläufig als Belangsendungen bezeichnet werden.“ 

„Ach so, die sogenannten Belangsendungen. Meine Herren, ich fürchte, das ist ein sehr heißes Eisen, das wir da anrühren, aber bitte selbstverständlich, wenn Sie ... Na ja, es kommt darauf an, ob es ein heißes Eisen ist, von welchem Standpunkt man diese Belangsendungen beurteilt.“ 

„Sicherlich, ja. Also bitte, vielleicht ist da zunächst wichtig, dass wir uns darüber einigen, was wir unter Belangsendungen überhaupt verstehen wollen. Herr Chefredakteur?“ 

„Nun, wir wollen vielleicht von diesem hässlichen Ausdruck ausgehen: Was ist ein Belang? Ein Belang ist, glaube ich, ein Wunsch. Das sind also: Belangsendungen sind die Sendungen, die die Wünsche irgendwelcher Interessentengruppen der Öffentlichkeit mitteilen. Aber ich möchte gleich sagen, dass unsere Ansicht die ist, dass die Belangsendungen nicht nur zur Mitteilung der Wünsche, also der Interessen der einzelnen Gruppen dienen, sondern dass sie darüber hinaus doch auch einen allgemeinen informativen Zweck erfüllen.“