Einstieg: Aufbruch und Professionalisierung
Bis in die 1960er Jahre diente das Radio der Verbreitung abgesprochener Botschaften der Parteien – journalistisches Hinterfragen und Recherchieren war unerwünscht.
Das änderte sich durch eines der erfolgreichsten Volksbegehren grundlegend: 1964 forderten über 800.000 Menschen weniger politische Einflussnahme im Österreichischen Rundfunk (ORF). Drei Jahre später entstanden neue Sender, um erstmals unterschiedlichen Zielgruppen spezifisches Programm zu bieten.
Professioneller Journalismus und kritische Berichterstattung führten vereinzelt zu Konflikten im Inund Ausland. Es war jedoch das Fernsehen, das politische Debatten zunehmend prägte. Obwohl Radio mehr Menschen erreichte, verlor es an Bedeutung. Auf eine veränderte Gesellschaft und ihre Erwartungen reagierte es eher verzögert oder halbherzig.