
Wien/Stockholm, 2004
2004, Stockholm
Der „musikalische Fluss von Stimmen und Gegenstimmen“
Elfriede Jelinek ist Teil des literarischen Gewissens Österreichs. Seit Ende der 1960er Jahre schrieb sie nicht nur darüber, wie die NS-Vergangenheit in der Gegenwart präsent bleibt, sondern sezierte auch die Mechanismen und Erklärungsformen hinter Unterdrückung und (Selbst-)unterwerfung von Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft. Sie tat dies schon in einer Zeit, als sich Frauen erst langsam aus der rechtlichen Vormacht von (Ehe-)Männern befreien konnten.
Jelineks Theaterstücke und Romane lösten mehrmals Skandale aus, für ihre Kritik wurde sie als „Nestbeschmutzerin“ angefeindet. 2004 wurde sie in Stockholm mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt.