1972, Vanderbijlpark
Haus, Garten, Bedienerin
Die erste Generation der Menschen, die im „Wirtschaftswunder“ groß geworden waren, musste nicht mehr zwischen Auswandern und Dableiben entscheiden. Die immer globaler werdende Wirtschaft benötigte zunehmend europäische Fachkräfte, die in Afrika oder Asien arbeiten wollten – oft in Projekten ihrer europäischen Firmen und für begrenzte Zeit. Attraktiv war das nicht nur wegen der vielen Zulagen für die Tätigkeit im Ausland, sondern auch, weil Österreicher dort das Prinzip des Kolonialismus für sich ausnutzen konnten und einen weit höheren Lebensstandard erreichten.
Das frisch verheiratete Ehepaar Stangl aus Oberösterreich etwa ging nach Südafrika, weil die dortigen Einkommen eine Familiengründung erlaubten. Die Stangls konnten sich als MigrantInnen sogar ein Dienstmädchen leisten. Nach fünf Jahren kehrte die Familie mit zwei Kindern nach Österreich zurück. Es fiel ihr aber schwer, wirtschaftlich hier wieder Fuß zu fassen.