1959 Argentinien/Uruguay
Sehr unterschiedliche österreichische AuswanderInnen
Wirtschaftliche und politische Überlegungen, besonders aber der NS-Terror ab 1938 trieben viele ÖsterreicherInnen aus ihrem Land. Genaue Zahlen sind nicht zu ermitteln, Schätzungen zufolge flohen an die 150.000 Menschen zuerst oft nach Westeuropa, dann in die Sowjetunion oder nach Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.
Eine besonders dichte Exilgemeinde bildete sich zum Beispiel rund um den Fluss Río de la Plata in Argentinien und Uruguay. So schwierig wie das Exil gestaltete sich auch die Heimkehr, denn Österreich bemühte sich nach 1945 kaum um die Rückholung der Vertriebenen. So waren im Jahr 1959 weniger als zehn Prozent von ihnen zurückgekehrt. Umgekehrt waren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche prominente Kriegsverbrecher und NS-Funktionäre in südamerikanische Staaten geflüchtet.
Einen Überblick über das Exil in Lateinamerika finden Sie auch in diesem Artikel. Detaillierte Informationen zum Exil in Kolumbien bietet dieser wissenschaftliche Beitrag hier.
Grundsätzliche Informationen zur Vertreibung aus Österreich mit Bilder und Videos finden Sie auf dieser Webausstellung.