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Wochenzeitung „Wiener Bilder“/ÖNB, ANNO

Das Probedenkmal für Kaiser Franz Joseph

Eine 11 Meter hohe Attrappe am Altan der Neuen Burg: Damit schien im November 1937 die Idee zur Errichtung eines Kaiser Franz Joseph-Denkmals fast am Ziel – nach vielen Jahrzehnten. Insgesamt drei Wettbewerbe hielt die Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur ab, um ein Monument für den Langzeitkaiser zu planen. Er galt als Symbol für die Habsburgermonarchie und zunehmend für die nostalgische Verklärung der Vergangenheit als „gute alte Zeit“. Sowohl dieses Denkmalprojekt als auch die Umgestaltung des Äußeren Burgtores in ein Österreichisches Heldendenkmal 1934 waren wichtige Vorhaben der Erinnerungspolitik der Diktatur: Die Vergangenheit in der Monarchie wurde so dargestellt, als wäre sie „glorreich“ und „glanzvoll“ gewesen. Das sollte eine eigene, österreichische Identität schaffen und auch eine Abgrenzung zum nationalsozialistischen Deutschen Reich ermöglichen (genauso wie Ausstellungen und Bälle).

 

Veranstaltet wurden die drei Wettbewerbe von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs mit Unterstützung der staatlichen Radioanstalt, der Gemeinde Wien und der 1934 gegründeten Vereinigung zur Errichtung eines Kaiser Franz Joseph-Denkmales in Wien. Sie stand unter dem Ehrenschutz des Bundespräsidenten und der Regierung und wurde auch von höchster kirchlicher Seite unterstützt. Neben der Entscheidung für die Art des Monuments spielte bei allen drei Wettbewerben vor allem die Standortfrage die zentrale Rolle. Beim Wettbewerb der Gemeinde Wien hatten sich 57 Teilnehmer*innen für eine Aufstellung des Kaiserdenkmals am Hofburgareal entschieden, unter anderem auch am Altan der Neuen Burg. Beim Wettbewerb von 1937 war diese Terrasse vorerst auch als einziger Standort vorgegeben. Die Ausschreibung des Denkmalkomitees sah „die Ausgestaltung der Neuen Burg zu einem grandiosen Kaiser Franz Joseph-Denkmal“ vor, mit der Kaiserstatue als „beherrschendem Mittelpunkt der Fassade der Neuen Burg“. Sowohl der Altan als Standort als auch die geforderte monumentale Stiegenanlage samt Terrassen und Podesten riefen laute Kritik hervor, und so wurden beim Wettbewerb schließlich auch alternative Aufstellungsorte zugelassen. Die Präsentation einer Schablone des Kaiserstandbilds aus Holz am Altan bildete den letzten, erfolglosen Versuch zur endgültigen Klärung der umstrittenen Standortfrage. Zahlreiche Proteste der Fachwelt und der Bevölkerung gegen den Standort sowie die nationalsozialistische Machtübernahme 1938 setzten dem Projekt schließlich ein Ende.