Nachrichten und Feedback von Besucher*innen sind für uns als Haus der Geschichte Österreich zentral: Sie sind ein Gradmesser, wie Besucher*innen die Ausstellungen und das Museum als solches erleben und vermitteln wichtige Informationen darüber, was ihnen gefällt, aber auch was gerade schief läuft: Warum gibt es so wenig Licht (weil Objekte sonst Schaden nehmen würden)? Schade, dass der Getränkeautomat nicht funktioniert (Das tut uns auch leid, wir versuchen immer alles so schnell als möglich zu beheben). Aber auch: Das Thema x fehlt oder die Person y sollte endlich eine Würdigung im Museum bekommen (Wir bemühen uns, möglichst viele Personen sichtbar zu machen, möchten uns aber nicht auf die Geschichten von Politikern – meistens Männer – beschränken).

Im Haus der Geschichte Österreich schreiben wir die Orientierung an unseren Besucher*innen groß, wir nehmen dieses Feedback also sehr ernst. Seit der Eröffnung 2018 stehen dazu Gästebücher zur Verfügung, seit 2022 zusätzlich noch Feedbackstationen. Damit haben wir darauf reagiert, dass Menschen auch konkrete Nachfragen haben, auf die sie sich eine Antwort wünschen. Fünf Jahre nach der Eröffnung 2018 ist es aber auch Zeit, einen kleinen Überblick über diese Besucher*innenstimmen zu geben und zu zeigen, was uns erreicht – jenseits von Liebeserklärungen zu Fußballklubs, Ländern, besonderen Speisen oder Tiktok-Stars.

Bei weitem bestimmend im Feedback an uns ist das Lob, sind die Rückmeldungen, die uns als Team verbal auf die Schulter klopfen oder aber jene, die sich einfach darüber freuen, dass es eine solche Institution gibt. Zum fünften Geburtstag unseres Museums möchten wir also mit der Öffentlichkeit teilen, womit uns unsere Besucher*innen beschenkt haben.

Selbstverständlich erreichen uns immer wieder auch kritische Rückmeldungen oder Vorschläge. Wie wir darauf reagieren (können), ist ganz unterschiedlich. In unserer Hauptausstellung bauen wir immer wieder um, verändern Objekte, tauschen eine Geschichte gegen eine andere oder ergänzen eine neue Perspektive. Das Feedback der Besucher*innen ist dabei eine sehr wichtige Grundlage für die kuratorische Konzeption und die Entscheidungen, die zu treffen sind. Leitend für alle Veränderungen ist das Leitbild des Hauses der Geschichte Österreich, in dem auch die fachlich-inhaltlichen und ethischen Prinzipien unserer Arbeit festgelegt sind.

Einfach zu lösen ist das im Web – beispielsweise erweitern wir unser Lexikon zur österreichischen Zeitgeschichte laufend auf Basis der Vorschläge, die uns Besucher*innen machen und in Hinblick auf die Themen, die gerade aktuell unter Wissenschafter*innen diskutiert werden.

Ein Beispiel für die Reaktion auf Rückmeldungen  ist der gesamte Aufbau der Hauptausstellung. Bei der Eröffnung 2018 war sie in thematische Kapitel gegliedert, die quer durch die Zeit schnitten. Viele Besucher*innen teilten mit uns ihren Eindruck, dass ihnen dadurch die Orientierung schwer fällt. Uns ist aber ein großes Anliegen, dass auch jene Menschen sich gut in unserer Ausstellung zurechtfinden, die das erste Mal österreichischer Geschichte begegnen. Auch sie sollen das Gesehene einordnen und Impulse mitnehmen können, weshalb wir die Hauptausstellung so umgebaut haben, dass sie durchgängig einer chronologischen Ordnung folgt – und einzelne Themen davon ausgehend vertieft werden.

Ein anderes Beispiel ist der Platz, den österreichische Täter*innen von NS-Verbrechen in dieser Ausstellung bekommen. Besucher*innen haben kritisiert, dass wir zu wenige dieser Biografien zeigen. Wir haben danach eine Lösung gesucht, wie wir Opfer in einer würdigen Weise in den Vordergrund stellen können und trotzdem die Täter*innen hinter diesen Verbrechen nicht verstecken. Seit Ende 2020 sind daher die Biografien und Fotos von NS-Täter*innen auf kleinen Kärtchen, die in die Hand genommen werden können, Teil unserer Hauptausstellung. 

Wenn Sie Ihre Eindrücke oder Vorschläge übermitteln möchten, schreiben Sie uns doch bitte an feedback@hdgoe.at.