August 1979, Wien
Drehscheibe der Diplomatie
1955 war Österreich den Vereinten Nationen beigetreten. Schon zwei Jahre später ließ sich die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien nieder, gefolgt von der UNIDO 1967. Die Positionierung als internationaler diplomatischer Knotenpunkt galt auch als Sicherheitsfaktor für das kleine, neutrale Land, das zwischen verfeindeten Atommächten lag. Die Regierung unter Bundeskanzler Josef Klaus war bemüht, Wien als einen von mittlerweile vier UN-Hauptsitzen zu etablieren. 1979 wurde das Vienna International Centre eröffnet – besser bekannt als UNO-City.
Bei einem Volksbegehren über ein angrenzendes Konferenzzentrum votierten über 1,3 Millionen Menschen 1982 gegen das Bauprojekt. Es ist damit das bis heute das Volksbegehren in der Geschichte der Republik, das die meisten Stimmen erhielt. Sein Ziel erreichte es dennoch nicht: Das Austria Center Vienna wurde trotzdem gebaut.