Am Höhepunkt der Kriegsbegeisterung wurden ab 1915 sogenannte „Kriegsnagelungen“ beworben, als Geldquelle und Propagandamittel. Einzelne Nägel konnten gekauft werden, um öffentlich in kunstvolle Tafeln eingeschlagen zu werden – oft von Kindern. Das Verwandeln des weichen Holzes in hartes Metall wurde als Symbol für das Erstarken der Gesellschaft durch den Krieg gesehen. Bei dieser Tafel aus Oberzeiring verlief die Geschichte aber anders: Kaum jemand wollte sich an der Aktion beteiligen. Was von Nägeln bedeckt sein sollte, musste später stattdessen mit Metallfarbe bemalt werden. Das Spruchband mit einem kriegerischen Motto wurde herausgestemmt und die Tafel so zur scheinbar harmlosen Wappentafel gemacht.
Datierung: 1915/1916
Ort: Oberzeiring, Steiermark, Österreich
Höhe: 70 cm
Breite: 65 cm
Tiefe: 3,1 cm
Material: Holz, Metallfarbe, Blech, Metall
Zugang: Schenkung