Geschätzte Ehren- und Festgäste!
Aufgrund einer Gedenkveranstaltung zum Ende des Ersten Weltkrieges, die heute auf Einladung des Präsidenten der französischen Republik in Paris stattfinden, ist es mir leider nicht möglich, am Eröffnungsakt des Hauses der Geschichte Österreich teilzunehmen.
Das bedauere ich umso mehr, als mit dieser Eröffnung ein Versprechen eingelöst wird, das seit fast zwei Jahrzehnten in jedem Regierungsprogramm zu finden gewesen ist.
Ein Versprechen, die Zeitgeschichte unseres Landes aktuell, kontroversiell, dauerhaft und doch abwechslungsreich darzustellen, und einen Ort zu schaffen, an dem Fragen zur österreichischen Geschichte in all ihren Facetten verhandelt werden können.
Ich glaube, dass es hoch an der Zeit ist, Zeitgeschichte als etwas zu begreifen, was in einer gelebten Demokratie unabdingbar ist, und als Fundament der politischen Bildung jede Form der Unterstützung verdient hat.
Gerade in einer Zeit, in der Wissen oft nur noch sehr fragmentarisch angeboten wird, ist das Haus der Geschichte Österreich vor die Herausforderung gestellt, der Komplexität historischer Zusammenhänge nachzuspüren und sie didaktisch klug aufzubereiten. Dazu werden neben einem klassischen Ausstellungsbetrieb auch digitale Vermittlungsformen, Symposien und Vorträge einen wesentlichen Platz in der Programmierung einnehmen.
Ich bin zuversichtlich, dass mit dem Haus der Geschichte Österreich eine Einrichtung geschaffen wurde, die sich lebendig weiterentwickelt und schon bald all Jenen ein Begriff sein wird, denen die jüngere Geschichte unsers Landes ein Anliegen ist.
Ich danke Allen, die sich in den letzten Jahren für diese Institution stark gemacht haben, und an ein Projekt geglaubt haben, das wichtig für unser Land, unsere Demokratie und unsere Zukunft ist.
Dem Team des Hauses der Geschichte Österreich wünsche ich viel Erfolg, Zuspruch seitens der Besucherinnen und Besucher sowie eine breite Akzeptanz durch Politik und Gesellschaft.
Alexander Van der Bellen
Bundespräsident