Mit Bildung gegen Antisemitismus – aber wie? Strategien und Herausforderungen der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit
Impulsvorträge und Diskussion
Historisch-politische Bildung und Erinnerungsarbeit sind wichtige Pfeiler in der Prävention von Antisemitismus. Dieser ist ein heterogenes Phänomen: Wie kann den verschiedenen Formen von Antisemitismus mit Bildung etwas entgegengesetzt werden? Welche Herausforderungen und Fallstricke lassen sich festmachen? Welche inhaltlichen und didaktischen Ansätze und Strategien sind gangbar, um mit Bildung gegen Antisemitismus vorzugehen?
Im Rahmen der Aktionswoche gegen Antisemitismus laden hdgö und das OeAD-Programm _erinnern.at_ zu einem offenen Austausch über Bildungsarbeit gegen Antisemitismus ein – ob in der Schule, im Museum, in Jugendzentren oder der Erwachsenenbildung. Gemeinsam mit ExpertInnen aus Praxis und Forschung werden vielfältige Perspektiven und Erfahrungen zusammengebracht und gemeinsam mit dem Publikum diskutiert.
Dienstag, 8. November 2022, 18.30 Uhr
im Haus der Geschichte Österreich
Zum Nachhören: Link zum Audiomitschnitt der Veranstaltung
Begrüßung:
Monika Sommer, Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich
Jakob Calice, Geschäftsführer des OeAD - Agentur für Bildung und Internationalisierung
Impulsvorträge:
Elke Rajal, Antisemitismus in Österreich: Definition und Überblick
Marc Grimm, Bildung gegen Antisemitismus. Wie und mit welchen Mitteln?
Diskussion mit:
Marc Grimm, Vertretungsprofessor für die Didaktik der Sozialwissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal
Sarah Momani, Pädagogin, Muslimische Jugend Österreich
Elke Rajal, Universität Passau, Lehrstuhl für Soziologie
Stefan Schmid-Heher, Hochschullehrer für Politische Bildung, Zentrum für Politische Bildung der Pädagogischen Hochschule Wien
Sharon Stamberger, VS-Lehrerin an der Zwi-Perez-Chajes Schule, Wien
Moderation:
Patrick Siegele, OeAD | _erinnern.at_
Eine Veranstaltung von hdgö und OeAD | _erinnern.at_ im Rahmen der Aktionswoche gegen Antisemitismus.
Diese Veranstaltung wird als Fortbildung für LehrerInnen von der Pädagogischen Hochschule Wien angerechnet. Die Registrierung hierfür findet vor Ort statt.
Marc Grimm forscht zu schulischer Inklusion, Entwicklungen des parteilichen und jugendkulturellen Antisemitismus und Möglichkeiten der Antisemitismusprävention. Er ist Mitherausgeber der Reihe „Antisemitismus und Bildung“ im Wochenschau Verlag. Aktuell leite er das BMBF-Forschungsprojekt: „Sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung zu aktuellem Antisemitismus in jugendlichen Milieus und zu Einstellungen bei Polizist*innen“ im Rahmen des Verbundprojekts EMPTHIA.
Sarah Momani ist Pädagogin und arbeitet seit ihrer Jugend in der Muslimischen Jugend Österreich mit. Ihre Schwerpunkte liegen in der Jugendarbeit sowie in der Unterstützung Jugendlicher bei der Berufswahl. Ein besonderes Anliegen ist ihr der Dialog zwischen Religionen. Sie engagiert sich zudem in den Projekten Crosstalk und projectXchange und möchte dazu beitragen Ängste und Vorurteile abzubauen. Ein wichtiges aktuelles Projekt der MJÖ widmet sich dem Thema „MuslimInnen gegen Antisemitismus“.
Elke Rajal ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Passau. Sie beschäftigt sich mit den Schnittstellen von Politik, Zeitgeschichte und Bildung und engagiert sich in der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit. Ihre Forschungsschwerpunkte sind der Nationalsozialismus und seine Nachwirkungen, Antisemitismus, Rechtsextremismus und politische Bildung.
Stefan Schmid-Heher ist Hochschullehrer an der Pädagogischen Hochschule Wien und arbeitet dort am Zentrum für Politische Bildung. Zuvor war er als Berufsschullehrer und unter anderem in der außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit tätig. Seine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Politische Bildung in der Berufsbildung und antisemitismuskritische Bildung.
Sharon Stamberger ist VS Lehrerin an der Zwi Perez Chajes Schule. Aufgewachsen ist sie in Zürich und arbeitete viele Jahre in der Tourismusbranche. 1996 übersiedelte sie nach Wien, wo sie dann auf dem zweiten Bildungsweg das Studium zur VS-Lehrerin begann. Ihre Abschlussarbeit schrieb sie über Holocaust Education an Grundschulen. Seitdem bildete sie sich stets zu dieser Thematik weiter und hält Vorträge und Seminare an Päd. Hochschulen und Volksschulen.
Patrick Siegele hat in Österreich und Großbritannien Deutsche Philologie und Musikwissenschaft studiert. Von 2014 bis 2021 war er Direktor des Anne Frank Zentrums in Berlin, der deutschen Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Patrick Siegele war zwischen 2015 und 2017 Koordinator des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus (beauftragt vom Deutschen Bundestag). Seit Juni 2021 ist Patrick Siegele im OeAD – Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung – Leiter des Bereichs Holocaust Education und des dazugehörigen Programms _erinnern.at_. Er ist Mitglied der österreichischen Delegation der International Holocaust Remembrance Alliance – IHRA.