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Alle Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Herzlich willkommen zu dieser Web-Ausstellung, die erst durch Ihre Beiträge entsteht und ständig wächst. Das Haus der Geschichte Österreich öffnet damit seinen Museumsraum für alle – Sie entscheiden, was zu sehen ist. 

Machen auch Sie ein Foto oder Video zu einem Teil dieser Ausstellung über Kämpfe um Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen!

 

Wie kämpfen Menschen mit Behinderungen für Selbstbestimmung – im eigenen Leben und in der Gesellschaft?

 

Menschen mit Behinderungen sind in der Gegenwart und in der Geschichte immer wieder aktiv für ihre Rechte sowie für Selbstbestimmung in ihrem eigenen Leben und in der Gesellschaft eingetreten. In vielen Museen kommt dieser wichtige Aspekt der österreichischen Geschichte jedoch kaum vor. Auch in unserem Museum, dem Haus der Geschichte Österreich, werden die Erfahrungen und Erlebnisse von Menschen mit Behinderungen zu wenig repräsentiert. Ein Grund dafür ist, dass wir nur wenige Objekte zu diesen Themen in unserer Sammlung haben. Um das zu ändern, haben wir einen neuen Sammlungsschwerpunkt zur Disability History gestartet.

 

Wir sammeln Objekte und Geschichten zu den Erfahrungen und zum politischen Engagement sowie Aktivismus von Menschen mit Behinderungen. Dazu zählt auch der Einsatz für mehr Sichtbarkeit und Bewusstseinsbildung im alltäglichen Handeln. Deshalb laden wir Menschen mit Behinderungen ein, Objekte und Geschichten zu einer Web-Ausstellung zum Mitmachen beizutragen oder sie uns über die beigefügten Kontaktdaten zu übermitteln. Wir freuen uns außerdem, wenn Beiträger*innen ihre Objekte für eine Aufnahme in unsere Sammlung zur Verfügung stellen möchten.

 

 

Die Objekte sollen zeigen, wie Menschen mit Behinderungen für Selbstbestimmung und gegen Barrieren im eigenen Leben und in der Gesellschaft gekämpft haben und immer noch kämpfen:

 

1) Was bedeutet Selbstbestimmung für Sie?

Zum Beispiel in der Arbeit, in der Schule, an der Universität, bei Unterstützung, Begleitung und Persönlicher Assistenz, in der Freizeit, in der Familie, unter Freund*innen, in Beziehungen, zuhause, in der Politik, in der Gesellschaft, in der Kunst – und auch im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention (UNBRK)

 

2) Mussten Sie schon einmal für Anerkennung, Sichtbarkeit und Inklusion kämpfen?

Zum Beispiel von sichtbaren und nicht sichtbaren Behinderungen, Neurodiversität, psychischen Erkrankungen, chronischen Erkrankungen, Lernschwierigkeiten, sprachlicher Vielfalt (z.B. Gebärdensprache, leichte Sprache, Braille-Schrift, verschiedene Arten zu kommunizieren), etc.

 

3) Wie machen Sie auf Ihre Forderungen und Anliegen aufmerksam?

Zum Beispiel auf Demonstrationen, in Peer-Gruppen, in Selbstvertretungsgruppen, in persönlichen Gesprächen oder schriftlicher Kommunikation, durch Aktivismus, in der Arbeit, am Wohnort, in Betreuungs- oder Unterstützungseinrichtungen, über Kunst (z.B. Malerei, Theater, Tanz, Musik …)

 

4) In welcher Form haben Austausch mit anderen, Aktivismus, Peer-Beratung, Kunst oder auch Sport Handlungsmöglichkeiten in Ihrem Leben eröffnet?

 

5) Wie haben Sie gegen Diskriminierung, Barrieren und Ableismus gekämpft?

 

6) Auf welche Herausforderungen und Grenzen sind Sie in diesen Zusammenhängen gestoßen? Welche Erfolge haben Sie erlebt?

 

Diese Fragen sind nur Beispiele. Wir sind interessiert an Ihren Erfahrungen und Erinnerungen.

 

 

Besitzen Sie Gegenstände, die für ein solches Engagement für Selbstbestimmung wichtig waren? Haben Sie sich etwas aufbewahrt, das Sie an diese Momente erinnert?

 

Das können beispielsweise Protestplakate, Schilder sowie andere Protestobjekte, Kleidung, Hilfsmittel, Buttons, Sticker aber auch persönliche Gegenstände oder andere Dinge sein. Bitte machen Sie ein Foto von diesem Gegenstand und laden Sie dieses hoch oder übermitteln sie es an uns über die beigefügten Kontaktdaten. Wenn Sie keinen Gegenstand haben, können Sie gern auch Bilder oder Videos beitragen, die diese Geschichte erzählen.

 

Sie können auch Objekte und Geschichten einer anderen Person beitragen, wenn diese würdig dargestellt wird und – bei lebenden Personen – einverstanden ist.

 

Wir verstehen, dass diese Fragen sensible Themen berühren. Falls Sie sich dafür entscheiden, Ihre Geschichte mit uns zu teilen, werden wir achtsam mit ihr umgehen.

 

 

Möchten Sie die Gegenstände, Bilder oder Videos, die Sie hier beigetragen haben, dem Museum dauerhaft übergeben?

 

In der Web-Ausstellung müssen Sie dazu nur den entsprechenden Haken setzen, jemand aus dem Team der Sammlung des Hauses der Geschichte Österreich wird sich dann bei Ihnen melden. Sie können uns auch gerne per E-Mail, Post oder Telefon Bescheid geben. Bitte berücksichtigen Sie, dass es leider einige Zeit dauern kann, bis alle Beiträge bearbeitet werden können.

 

Wir freuen uns auf Ihre Geschichte!

 

 

Kontakt

 

E-Mail: dh-sammeln@hdgoe.at
Tel.: (+43 1) 53410 – 795

 

Österreichische Nationalbibliothek
Haus der Geschichte Österreich
Disability History Project
Josefsplatz 1
1015 Wien

 

 

Nutzungsbedingungen


Das ist eine rein digitale Ausstellung. Bitte posten Sie Beiträge über den Upload-Button hier ganz oben und schreiben Sie uns unter feedback@hdgoe.at, wenn etwas nicht funktioniert oder Sie Nachfragen haben. Alle rechtlichen und allgemeinen Bedingungen für den Upload finden Sie in unseren Nutzungsbedingungen zusammengefasst.

 

 

Credits

 

Eine Webausstellung des Hauses der Geschichte Österreich

In Kooperation mit dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsument*innenschutz

Kurator*in: Vanessa Tautter
Fokusgruppe: Irina Angerer, Florian Gravogl, Franz Groschan, Laura Hochsteiner, Franck Le Rhun, Barbara Levc, Elisabeth Magdlener, Volker Schönwiese, Maria Schwarr, Verein Lichterkette

Mitwirkende des Ministeriums: Andreas Reinalter, Konrad Swietek, Alexander Miklautz, Peter Luschin,  Laura Mendoza Velandia, Karin Miller-Fahringer, Robin Schmied-Kowarzik, Paula Walden, Theresia Weber, Hannah Zeisel

Leiterin der Sektion I: Sektionschefin Brigitte Zarfl

Leiter der Sektion IV: Sektionschef Martin Zach

Objektfotografie: David Tiefenthaler

Lektorat Leichte Sprache: Eva Lackinger, Franziska Mitter, Rene Morwind, Sarah Traxler
Weitere Mitwirkende des hdgö-Teams: Louise Beckershaus, Johanna Fuchs, Karolin Galter, Tanja Jenni, Linda Kral, Mara Metzmacher, Eva Meran, Marianna Nenning, Lorenz Paulus, Antonia Plessing, Johannes Pötzlberger

Teamleiter Public History: Stefan Benedik

Direktorin Haus der Geschichte Österreich: Monika Sommer

 

Herzlichen Dank an: bidok, Jennie Carvill Schellenbacher, Valerie Clarke, DISTA (Disability Studies Austria), Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim (Florian Schwanninger und Lisa Maria Hofer), Kevin Thonhofer, Angela Wegscheider, WITAF (Eva Böhm)

 

Wir bedanken uns sehr bei allen Beiträger*innen! 

 

Grafik und Implementierung: treat.agency

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Die steirische Selbstbestimmt Leben Bewegung mahnt sich ein
Wann wurde das Foto gemacht? (Jahr)
2011
Urheber*in der Abbildung
Selbstbestimmt Leben Steiermark
Beiträger*in
Dietmar Ogris
BESCHREIBUNG
Kurz-Text: Die Steiermark stimmte für die UN-Behindertenrechts-Konvention. Die Steiermark machte das als 1. Bundes-Land in Österreich. Das war im Juni 2011. Eine Aktions-Gruppe ruft zu einem Protest auf. Die Gruppe heißt: Österreich behindert Menschen. Bei der Gruppe sind zum Beispiel dabei: Sebastian Ruppe, Karin Kien, Josef Mikl und Wolfgang Mizelli. Der Protest zeigt: Behinderte Menschen wehren sich! Der Protest dauert mehrere Tage. Die Gruppe fordert: Mehr persönliche Assistenz, Barrierefreiheit, die Regierung soll die UN-Behindertenrechts-Konvention umsetzen. Am letzten Tag vom Protest trifft die Gruppe zufällig den Landes-Hauptmann. Die Gruppe redet mit ihm. Sie machen gemeinsam ein Foto. Das Foto sehen Sie hier. 2012 gründen Sebastian Ruppe und Josef Mikl den Verein Selbstbestimmt Leben Steiermark. Das Ziel ist: Die Interessen von Menschen mit Behinderungen in der Steiermark zu vertreten.
Beschreibung der Beiträger*innen: Die Steiermärkische Landesregierung bekannte sich am 9. Juni 2011 mit einstimmigem Beschluss als erstes österreichisches Bundesland zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Dieser politisch getragene Pioniergeist wurde durch den Aktionsplan des Landes Steiermark, welcher sich mittlerweile in der vierten Phase seiner Umsetzung befindet, auf eine Handlungsebene gebracht. Das Aktionskomitee „Österreich behindert Menschen“ rund um Mag. Sebastian Ruppe, Mag. Karin Kien, Josef Mikl und Wolfgang Mizelli, rief unter dem Motto „Behinderte Menschen wehren sich!“ am 9. Juni 2011 zu einer mehrtägigen Mahnwache vor dem Grazer Landhaus auf: „Man habe begonnen, ein Zeichen gegen die andauernde soziale Ausgrenzung und Diskriminierung durch die Verweigerung bedarfsgerechter Leistungen zu setzen“, resümierte Mag. Sebastian Ruppe nach dem ersten Tag der Mahnwache. Während dieser Aktionstage wurden Flugblätter mit 17 klar formulierten Forderungen – wie z.B. bedarfsgerechte Persönliche Assistenz, Barrierefreiheit und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention – an die Bürger/-innen verteilt. Es gab zudem auch zahlreiche Gespräche und positive Kontakte mit Beamten/-innen, Bürger/-innen und politischen Verantwortungsträgern des Landes Steiermark. „Mit etwas Regen und einem wahrhaftigen Knalleffekt“ endete am 17. Juni 2011 diese mehrtägige Mahnwache: „Als wir zahlenmäßig schon wenige und bereits beim Abbauen waren, konnten wir den, unter einem Regenschirm vorbeieilenden, Landeshauptmann Mag. Franz Voves durch unsere Zurufe stoppen und ihn zur Mitnahme unseres Flugblattes bewegen. Auf seinem Rückweg zur Burg etwa eine halbe Stunde später ging der Landeshauptmann auf meine Bitte ein, uns fünf Minuten seiner sicherlich knapp bemessenen Zeit für ein Gespräch zu schenken“ – mit diesen Worten erinnert sich Mag. Sebastian Ruppe an diese denkwürdige und für die Zukunft bedeutsame Begebenheit. Zu Ende dieses Gesprächs hatte es zu regnen aufgehört, ein Foto wurde gemacht und es wurde eine Einladung seitens des Landeshauptmanns ausgesprochen, über die Möglichkeiten zu mehr Selbstbestimmung für Steirer/-innen mit Behinderungen zu reflektieren. Selbstbestimmt Leben Steiermark manifestiert sich Der Verein Selbstbestimmt Leben Steiermark wurde am 6. November 2012 von Mag. Sebastian Ruppe und Josef Mikl gegründet. Die Zielsetzung war und ist, eine starke Interessenvertretung für alle Menschen mit Behinderungen in der Steiermark zu sein, welchen es ein wichtiges persönliches Anliegen ist, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Am 7. Mai 2015 wurden im Beisein vieler selbstbestimmter Aktivist/-innen mit Behinderung sowie Vertreter/-innen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft das Büro von Selbstbestimmt Leben Steiermark in Graz feierlich eröffnet. Am 21. Oktober 2017 feierte Selbstbestimmt Leben Steiermark sein 5-jähriges Bestehen. Nach wie vor stehen bei Selbstbestimmt Leben Steiermark vor allem die Fähigkeiten und Stärken unserer Mitglieder im Vordergrund: dazu zählen z.B. gehörlos Theaterworkshops leiten, blind vier Kinder großziehen, im E-Rollstuhl Fußball spielen, mit einem Handbike auf den Zirbitzkogel radeln, beinamputiert ein Chefsekretariat leiten. „Unsere Mitglieder sind keine Heroen, sondern Menschen, welche trotz ihrer Einschränkungen versuchen, ein normales und selbstbestimmtes Leben zu führen. Damit dies auch funktionieren kann, benötigen wir Persönliche Assistenz, barrierefreie Informationen, Gebäude und Verkehrsmittel, genügend Geld für Hilfsmittel, einfache Behördenwege etc. Dafür setzen wir uns im Verein Selbstbestimmt Leben Steiermark ein, und wir tun es selbst, mit unserer eigenen Stimme, was nicht selbstverständlich ist“, hält unser Vereinsgründer und Ehrenobmann Mag. Sebastian Ruppe explizit fest. „Sensibilisieren, Beraten, Rechte einfordern, so sieht unsere tägliche Arbeit aus. Unser Ziel ist die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Steiermark. Dafür braucht es noch viel Lobbying“, ergänzt sein Nachfolger und ehemaliger Obmann Thaddäus Promberger, MAS. „Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit der Landesregierung, welche auch die Basisfinanzierung für unseren Verein bereitstellt. Aber wir sind auch in ständigem Kontakt mit der Lokalpolitik, mit Verwaltung, Medien, Banken und Betrieben. Schließlich geht es um die selbstbestimmte Lebensführung von über 100.000 Menschen mit Behinderungen in der Steiermark“, konstatiert Robert Konegger, ebenfalls ehemaliger Obmann und derzeitiger Obmann Stellvertreter von Selbstbestimmt Leben Steiermark. Unser junger und unabhängiger Verein dient der Beratung, Begleitung und Förderung für ein Selbstbestimmtes Leben für alle Steirer/- innen mit Behinderung. Wir agieren vorwiegend ehrenamtlich und sind sowohl mit allen Handlungsebenen und den Selbstvertretungsorganisationen von und für Steirer/-innen mit Behinderungen als auch allen Angeboten der steirischen Behindertenhilfe vernetzt. Hierbei ist insbesondere die enge Kooperation mit der Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung, dem unabhängigen steirischen Monitoringausschuss und mit der Abteilung für Soziales und Behinderung des Landes Steiermark, hervorzuheben. www.sl-stmk.at
Bildbeschreibung: Ein Foto von 8 Personen in 2 Reihen. In der 1. Reihe sind 3 Personen, die in Rollstühlen sitzen, und Landes-Hauptmann Franz Voves. In der 2. Reihe stehen 4 Frauen. Hinter den Personen hängt ein Protest-Banner. Darauf steht: Österreich behindert Menschen.