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Herzlich willkommen zu dieser Web-Ausstellung, die erst durch Ihre Beiträge entsteht und ständig wächst. Das Haus der Geschichte Österreich öffnet damit seinen Museumsraum für alle – Sie entscheiden, was zu sehen ist. 

Machen auch Sie ein Foto oder Video zu einem Teil dieser Ausstellung über das Lichtermeer im Jahr 1993!  

 

Am 23. Jänner 1993 versammelten sich rund 300.000 Menschen auf dem Wiener Heldenplatz und in verschiedenen Landeshauptstädten, um ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen. Den konkreten Anlass für das Lichtermeer bildete das von der FPÖ im Herbst 1992 angekündigte Volksbegehren „Österreich zuerst“. Es forderte einen Einwanderungsstopp und Gesetze, die Migrant*innen diskriminierten. Entwickelt wurde die Veranstaltung mit dem Untertitel „Ereignis der wunderbaren Art“ von einer kleinen Gruppe an Personen. Ihnen gelang es, eine breite zivilgesellschaftliche Bewegung in Gang zu setzen, die von Einzelpersonen und Gruppierungen aus nahezu allen politischen Lagern getragen wurde. Dieser Zusammenschluss von kirchlichen genauso wie linken Gruppierungen und solchen aus der politischen Mitte war etwas völlig Neues in der politischen Kultur Österreichs. Diese Bewegung beschränkte sich nicht allein auf die Kritik am Volksbegehren: Sie thematisierte migrant*innenfeindliche und rassistische Tendenzen in der Gesellschaft allgemein und kritisierte die Verschärfung der Gesetzeslage speziell für Migrant*innen während der rot-schwarzen Bundesregierung. 

 

Als bis heute größte Demonstration der Zweiten Republik setzte das Lichtermeer ein wichtiges Zeichen: Dadurch, dass weit mehr Menschen teilnahmen als bei der „Anschluss“-Kundgebung 1938, bekam der Heldenplatz eine neue Bedeutung als Platz der demokratischen Zivilgesellschaft. Die konkreten Forderungen des FPÖ-Volksbegehrens wurden in den folgenden Jahren dennoch teilweise umgesetzt, auch von anderen Parteien. Aus der Veranstaltung ging der Verein SOS Mitmensch hervor, der bis heute für die Durchsetzung von Menschenrechten eintritt. 

 

Diese Ausstellung entsteht durch die Beiträge von Besucher*innen wie Ihnen. Zeigen Sie hier, was Sie an das Lichtermeer im Jänner 1993 erinnert. Was haben Sie von der Veranstaltung in Wien aufbewahrt? Oder waren Sie in den anderen Bundesländern mit dabei? Erzählen Sie uns die Geschichte anhand eines Fotos, eines Videos oder der Aufnahme eines Gegenstandes!  

 

Ihre Beiträge sind auch im Haus der Geschichte Österreich am Wiener Heldenplatz zu sehen. Sofort mit der Veröffentlichung sind sie Teil der Ausstellung „Neue Zeiten – Österreich seit 1918“.  

 

Möchten Sie die Gegenstände oder Bilder, die Sie hier beigetragen haben, dem Museum dauerhaft übergeben? Sie müssen dazu nur den entsprechenden Haken setzen, jemand aus dem Team der Sammlung des Hauses der Geschichte Österreich wird sich dann bei Ihnen melden. Bitte berücksichtigen Sie, dass leider grundsätzlich nur Schenkungen angenommen werden können und dass es einige Zeit dauern kann, bis alle Beiträge abgearbeitet werden. 

 

Wir freuen uns sehr über Beiträge, aus der Perspektive von Menschen, die damals neu nach Österreich gekommen sind oder schon länger in Österreich gelebt haben. Unabhängig davon, ob Sie an der Veranstaltung teilgenommen haben, bitten wir Sie, Ihre Erinnerungen zu teilen. In welcher Form hat Sie die Initiative betroffen? Haben Sie sich aus dieser Zeit etwas aufbewahrt? 

 

Nutzungsbedingungen
Das ist eine rein digitale Ausstellung. Bitte posten Sie Beiträge über den Upload-Button hier ganz oben und schreiben Sie uns unter feedback@hdgoe.at, wenn etwas nicht funktioniert oder Sie Nachfragen haben. Alle rechtlichen und allgemeinen Bedingungen für den Upload finden Sie in unseren Nutzungsbedingungen zusammengefasst.

 

Credits

Eine Webausstellung des Hauses der Geschichte Österreich  

Team der Webausstellung: Stefan Benedik, Bernhard Hachleitner, Marianna Nenning, Monika Sommer 

Textbearbeitung: Ann Cathrin Frank 

Übersetzung: Joanna White 
 

Herzlichen Dank an: Wienbibliothek im Rathaus, SOS Mitmensch, Österreichischer Rundfunk ORF, insbesondere an Kurt Schmutzer 

 

Wir bedanken uns sehr bei allen Beiträger*innen! 

Grafik und Implementierung: treat.agency

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Das Lichtermeer 1993. Ein prägendes Zeichen
Was erinnert Sie an das Lichtermeer im Jänner 1993? Was haben Sie von der Veranstaltung am Wiener Heldenplatz aufbewahrt? Oder waren Sie in einem anderen Bundesland Teil des „anderen Österreich“, das gegen Fremdenhetze auftrat? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte anhand eines Fotos, eines Videos oder der Aufnahme eines Gegenstandes!
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Was erinnert Sie an das Lichtermeer im Jänner 1993? Was haben Sie von der Veranstaltung am Wiener Heldenplatz aufbewahrt? Oder waren Sie in einem anderen Bundesland Teil des „anderen Österreich“, das gegen Fremdenhetze auftrat? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte anhand eines Fotos, eines Videos oder der Aufnahme eines Gegenstandes!
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Foto des Wohnzimmers von Friedrun und Peter Huemer
Kategorie
Fotos
Entstehungsjahr
2022 (Foto)
Urheber*in der Abbildung
Foto: Friedrun Huemer
Beiträger*in
Friedrun und Peter Huemer
BESCHREIBUNG
In diesem Zimmer wurde im Herbst 1992 SOS Mitmensch gegründet und das Lichtermeer beschlossen, dessen konkrete Planung danach an anderen Orten fortgesetzt wurde. SOS Mitmensch ist bis heute eine wichtige Einrichtung der Zivilgesellschaft gegen die Verrohung der Politik. Der Gründung gingen heftige Diskussionen voraus, an denen im überfüllten Wohnzimmer jeweils 20 bis 30 Personen aus dem sozialdemokratischen, dem grünen, dem christlichen, ganz allgemein: aus dem linken und aus dem bürgerlich-liberalen Milieu teilgenommen haben. Die zentralen Fragen waren: Was ist das Maximalziel? Was davon ist vernünftig realisierbar? Und das Lichtermeer, das darauf folgte, war mit etwa 250.000 Teilnehmer*innen die größte Kundgebung der Zivilgesellschaft in der Zweiten Republik. Ferner wurden in diesem Zimmer diskutiert und zum Teil beschlossen: die Mahnwache für den österreichischen Widerstand 1987 auf dem Stephansplatz, das Konzert für Österreich 1992 und das Fest für Österreich 1995, beides auf dem Wiener Heldenplatz.
Kuratorischer Kommentar
Die damalige Wiener Gemeinderätin Friedrun Huemer und der Journalist Peter Huemer zählten zu den Initiator*innen des Lichtermeers. In ihrem Wohnzimmer fanden die ersten Besprechungen statt.